Deutsche Post: Diese Ermittlungen eröffnen der Konkurrenz Chancen

Lieber Leser,

die Deutsche Post hat gerade mächtig Ärger mit der Bundesnetzagentur wegen verbilligten Portos für Werbesendungen. Nun droht auf diesem Feld der nächste Nackenschlag. Der Konkurrent Postcon nimmt reichlich Geld in die Hand und will der Post in diesem Markt Paroli bieten.

Neues Magazin mit 400.000 Auflage

Dazu gibt das in Ratingen ansässige Unternehmen ein neues Magazin heraus, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Dieses Blatt mit einer Startauflage von 400.000 Exemplaren soll über Anzeigen Kunden auf die Internetplattformen von Händlern locken. Dabei hat das Postunternehmen eine klare Zielgruppe im Blickfeld: Frauen, die zum einen über ein höheres Haushaltseinkommen verfügen und zum anderen ihre Einkäufe vorzugsweise online abwickeln.

Wachstum bei Werbesendungen angepeilt

Die eigentliche Bedrohung für die Deutsche Post sehe ich jedoch andernorts gegeben. Denn Postcon will sich verstärkt auch beim Versand von Werbebriefen engagieren und verfügt über das notwendige Kleingeld, um in diesen Bereich zu investieren. Das Kapital kommt vom Mutterkonzern, der niederländischen Post.

Ermittlungen der Bundesnetzagentur als Chance

Bei diesen strategischen Überlegungen spielen die aktuellen Ermittlungen der Bundesnetzagentur eine wichtige Rolle. Bekanntlich hatte die Post in diesem Jahr das Porto für Privatkunden um 8 Cent auf 70 Cent für einen Standardbrief angehoben. Doch die Geschäftskunden blieben von dieser deutlichen Erhöhung verschont. Sie mussten für den Standardbrief lediglich 1,4 Cent mehr zahlen.

Außerdem machte die Post mit besonderen Dumping-Aktionen auf sich aufmerksam, bei denen die Werbesendungen nur mit 14 Cent frankiert werden mussten. Die Bundesnetzagentur will diese Rabatte nicht länger dulden und die Post deshalb abmahnen. Wenn das einstige Staatsunternehmen keine Dumping-Preise mehr anbieten kann, schlägt die Stunde von Postcon, so das Kalkül der Ratinger.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse