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Eine Finanzkrise reicht der Europäischen Kommission wohl nicht!


Lieber Investor,

aus Schaden wird man klug, sagt man. Das gilt aber nur dann, wenn man die Lehren, die man aus einem Schaden zieht, auch sein Leben lang bewahrt und befolgt. Wirft man sie eines Tages leichtfertig über Bord, darf man sich nicht wundern, wenn sich in naher oder ferner Zukunft ein neuer Schaden einstellt.

Die Finanzkrise war ein großer Schaden, aus dem man in den Jahren nach 2009 einige Konsequenzen gezogen hat. Zwar haben auch damals die Lobbyisten der Finanzwelt erfolgreich verhindert, dass die Staaten mit ihren Regulierungen all zu weit gingen, doch gewisse Einschränkungen musste die Branche hinnehmen.

Sie stehen nun wieder auf der Tagesordnung, denn nicht nur US-Präsident Donald Trump macht sich daran, einen Teil der von der Obama-Regierung erlassenen Vorschriften wieder zurückzunehmen. Auch die Europäische Kommission unternimmt Schritte in diese Richtung. Sie hat unlängst einen Entwurf vorbereitet, mit dem sie eine Reaktivierung der Märkte für verbriefte Finanzprodukte erreichen möchte.

Diese Kreditverbriefungen waren einer der Auslöser der Finanzkrise. Sie enthielten gebündelte Hauskredite, von denen viele am Ende von den Schuldnern nicht mehr bedient werden konnten. Um das Risiko zu verschleiern und für ihre Produkte ein gutes Rating der Ratingagenturen zu erreichen, wurden amerikanische Staatsanleihen beigemischt.

Undurchsichtige Produkte sind selten ein Segen

Kaum ein Investor, der eines dieser Verbriefungsprodukte erwarb, wusste wirklich, was er da gerade erworben hatte. Über das enthaltene Risiko waren sich die meisten Käufer nicht oder nicht wirklich im Klaren. Nicht nur Laien tappten in diese Falle. Auch Banken, die diese komplizierten Produkte von anderen Banken kauften, hatten oftmals keine Ahnung, welche Zeitbomben sie durch den Erwerb in ihre Bilanzen eingestellt hatten.

Der Entwurf der Europäischen Kommission zur Reaktivierung der Verbriefungsmärkte zielt darauf ab, den Zugang der Wirtschaft zu neuen Krediten zu verbessern. Dazu will die EU-Kommission einheitliche Regeln für den Handel mit den Verbriefungen schaffen. Auf den Markt könnte deshalb schon bald eine neue Welle von Hypothekenpapieren zukommen, die in undurchsichtigen Konstruktionen gebündelt von den Banken an andere Anleger weitergegeben werden.

Für die Banken bietet die Verbriefung den Vorteil, dass Kreditrisiken aus ihren eigenen Bilanzen ausgelagert und an die Anleger übertragen werden. Diese ködert man zwar mit dem Gedanken der Risikostreuung, doch das hat schon einmal nicht funktioniert, denn entscheidend ist die Gesamtzusammensetzung der Mischung. Wenn diese nicht stimmt, sind spätere Probleme unvermeidbar.

Kredite zu vergeben, ist das klassische Geschäft der Banken. Jedes Institut wird daher das Darlehen eines guten, seine Raten immer regelmäßig zahlenden Schuldners bei sich in der Bilanz behalten wollten, denn mit diesen Verträgen verdient man gutes und vor allem sicheres Geld. Problematisch sind die notleidenden Kredite. Sie werden nicht oder nur schleppend von den Kreditnehmern bedient und stellen für die Bank damit ein hohes Risiko dar.

Den Schwarzen Peter weiterreichen löst das Problem nicht

Vor die Wahl gestellt, den guten oder den notleidenden Kredit abzugeben und ihn in eines der neuen Verbriefungsprodukte einzustellen, werden die Banken vermutlich wieder dazu neigen, die schlechten Kredite zuerst zu entsorgen. Das Risiko ist dann aus der Bilanz der Bank verschwunden und diese steht wieder etwas gesünder da.

Aus der Welt ist das Risiko damit jedoch nicht, denn der Kredit selbst ist nach wie vor notleidend. Es hat nur jemand anderes das Risiko. Was ist gewonnen, wenn statt einer Bank nun eine Versicherung oder ein Hedgefonds dieses Risiko in ihren Büchern hat? Kann der Kredit nicht mehr zurückbezahlt werden, leiden nicht die Aktionäre der Bank, sondern die Kunden der Versicherung bzw. des Hedgefonds. Sie gehen leer aus, während die Aktionäre der Bank noch einmal mit dem Schrecken davongekommen sind.

Zu befürchten ist, dass wie in der Zeit vor 2008, die Banken bei der Überprüfung der Kreditrisiken zu nachlässig agieren, wenn sie wissen, dass sie das mit dem Kredit verbundene Risiko nicht selbst schultern, sondern über den Kapitalmarkt an andere weiterreichen werden.

Es werden dann wieder Kredite vergeben, die man besser nicht vergeben hätte, weil eigentlich schon beim Kreditabschluss klar war, dass die Fähigkeit des Schuldners zur Zurückzahlung nicht ausreichend ist. Kurzfristig wird mit derart leichtfertig vergebenen Krediten in der Tat ein Boom erzeugt. Doch langfristig sind die Folgen verheerend. Auch das hat die Finanzkrise uns allen eindrucksvoll vor Augen geführt.

Das Grundproblem der Wirtschaft wird nicht adressiert

So nobel die Grundidee der Europäischen Kommission, die Wirtschaft leichter mit Geld zu versorgen, im ersten Augenblick klingen mag, sie verkennt, dass die wahren Probleme der Unternehmen heute nicht darin liegen, an frisches Geld zu kommen. Der Zugang zu neuen Krediten ist leicht und wird von den Managern selten als Hindernis benannt.

Größere Sorgen machen den Unternehmen die mangelnde Nachfrage. Wenn die eigenen Produkte von den Kunden nicht gekauft werden, braucht man auch keinen neuen Kredit um die eigene Produktion auszuweiten. Als ein weiterer Engpass wird vielfach der Materialmangel genannt. Auch er ist durch zusätzliche Kredite nicht zu beheben, sondern hat andere Ursachen.

Nur jene Unternehmen, die sich mit akuten Kapazitätsengpässen herumschlagen, sind in der Verlegenheit, kurzfristig frisches Geld für den Aufbau neuer Produktionsstätten zur Verfügung stellen zu müssen. Dieses Luxusproblem hat allerdings nicht jeder Unternehmer und die, die es haben, sind nicht alle auf neue Kredite angewiesen.

Gebraucht wird eine neue, echte Nachfrage und keine neuen Kredite. Im Gegenteil: Es ist sogar zu befürchten, dass neue Kredite, die zu leichtfertig vergeben werden, die Risiken unnötig erhöhen und das ganze System damit instabiler machen. Das darf nicht geschehen, denn die Gefahr ist keineswegs gebannt.

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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