Evotec: Was bringt diese Übernahme?

Liebe Leser,

die Vielzahl der langfristigen Kooperationsvereinbarungen in den vergangenen Wochen haben Evotec mutig gemacht. Das Biotech-Unternehmen hat ein Übernahmeangebot für die englische Firma Cyprotex abgegeben.

Wichtiges Know-how

Laut Evotec ist Cyprotex „das weltweit größte, auf präklinische ADME-Tox- und DMPK-Leistungen spezialisierte Auftragsforschungsunternehmen für Kunden aus den Bereichen Pharma, Chemie, Agrochemie und Kosmetika“. Was aber bedeutet „ADME-Tox“ und „DMPK“? Vereinfacht ausgedrückt: Cyprotex untersucht die Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen und menschlichem Organismus. Wie lässt sich das Medikament am zuverlässigsten zum Wirkort bringen? Wie wirkt es sich auf den Stoffwechsel aus? Wie wird es aus dem Körper ausgeschieden?

In der Pharmazie geht es natürlich in erster Linie darum, welchen Effekt eine Arznei auf eine Erkrankung hat. Aber die oben angeführten Fragen rangieren von ihrer Bedeutung direkt dahinter. Evotec kauft sich also wichtiges Know-how ein. Der Konzern beschreibt die Gründe wie folgt: „Damit begegnet das Unternehmen dem steigenden Bedarf der Branche an früheren Wirkstoffscreenings sowie regulatorischen Anforderungen und der Reduzierung der Abhängigkeit von Tierversuchen.“

Weitere Auswirkungen

Schöner Nebeneffekt für Evotec: Da Cyprtoex Weltmarktführer ist, profitiert das Biotech-Unternehmen direkt von den vielfältigen Kundenkontakten. Sie könnten sich für das zukünftige Wachstum noch als recht nützlich erweisen. Kurzfristig soll die Übernahme bereits ab dem kommenden Geschäftsjahr zu einer spürbaren Steigerung bei Umsatz und operativem Ergebnis führen.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir das Kaufangebot von 62 Mio. Euro durchaus gerechtfertigt. Evotec wird für diese Summe alle Stammaktien sowie bestehende Verbindlichkeiten von Cyprotex übernehmen. Der Vorstand des britischen Unternehmens hat seinen Aktionären bereits die Annahme des Angebots empfohlen. Das Geschäft könnte bis zum Ende des Jahres unter Dach und Fach sein.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse