Evotec: das hat etwas sehr Positives

Robert Sasse: Herr Kauder, heute wollen wir uns einmal über einen Biotech-Wert unterhalten, der sich nun schon seit Anfang Februar in einer deutlichen Aufwärtsbewegung befindet, nämlich Evotec.

Ethan Kauder: Das Unternehmen profitierte von den zuletzt vorgelegten Zahlen aus dem ersten Halbjahr, die bei den Experten und Anlegern gemeinhin gut angekommen waren. Eine Umsatzsteigerung von 37 Prozent kann sich ja auch durchaus sehen lassen. So konnten 75,5 Millionen Euro auf der Einnahmenseite verbucht werden. Dass der Gewinn gleichzeitig um 80 Prozent zurückgegangen war, lässt sich mit höheren Steuern und ungünstigen Deviseneffekten erklären.

Robert Sasse: Gibt es außer den guten Zahlen weitere Gründe für den steigenden Aktienkurs?

Ethan Kauder: Nein, denn zuletzt sind zum Thema Evotec wenige bis gar keine Nachrichten hereingekommen, mit denen sich die gestiegene Nachfrage erklären ließe. Anfang Februar notierte die Evotec-Aktie noch bei weniger als 3 Euro, mittlerweile sind bereits die 4,50 Euro geknackt worden. Auch die Prognose dürfte die Anleger überzeugt haben, denn das Biotech-Unternehmen rechnet damit, das Ebitda im Vergleich zum Vorjahr zu verdoppeln. Aufgrund den liquiden Mitteln in Höhe von 118,3 Millionen Euro ist genügend Spielraum für Investitionen vorhanden.

Robert Sasse: Was ist bei Biotech-Aktien grundlegend anders?

Ethan Kauder: Oft steigt und fällt der Kurs je nachdem, wie die Studienergebnisse ausfallen oder welche Neuigkeiten es zu den Kooperationspartnern zu vermelden gibt. Dies gilt für andere Pharmawerte allerdings auch. Viele Anleger scheuen sich immer noch, in Biotech-Aktien zu investieren, gerade hierzulande. Es ist vielleicht eine gewagte These, aber die Tatsache, dass zu Evotec keine Nachrichten gekommen sind, heißt auch, dass es nichts Negatives zu vermelden gab. Und dies kann auch als positiver Impuls verstanden werden.

Robert Sasse: Viele sprechen von Evotec als einem Global Player in der Pharmabranche.

Ethan Kauder: Und das zu Recht. Schließlich kann Evotec renommierte Konzerne wie Pfizer, Bayer, Novartis und Hoffmann-La-Roche zu seinen Partnern zählen. Die Gebiete, auf denen geforscht wird,

erstrecken sich über Alzheimer, Diabetes, Krebs bis hin zu Stoffwechselerkrankungen und vielem weiteren mehr.

Robert Sasse: Herr Kauder, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Johannes Bergrechter.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse