Gazprom: wie groß ist die Bedrohung?

Lieber Leser,

Gazprom-Chef Alexej Miller ist zweifellos bestrebt, noch mehr Gas nach Europa zu liefern als bisher. Das ruft auch einige Kritiker auf den Plan. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, machen insbesondere die baltischen Staaten, wie auch Polen gegen die Ausbaupläne mobil. Denn die Bauarbeiten für die Pipeline Nord Stream 1, die durch die Ostsee führt, dauern nun schon seit fünf Jahren an. Durch den geplanten Ausbau mit Nord Stream 2 sollen die Kapazitäten noch einmal deutlich erhöht werden. Doch der polnische Präsident Andrzej Duda ist damit überhaupt nicht einverstanden. „So kann keine effektive Energieunion entstehen“, lautet sein Kommentar.

Steht die Ukraine bald als Verlierer da?

Anstatt auf eine europäische Energieunabhängigkeit zu setzen, mache man sich mit der Zustimmung zu Millers neuem Projekt nur noch mehr von dem russischen Konzern abhängig. Es liegt auf der Hand, dass über den ausgebauten Weg über die Ostsee die Ukraine ihren Status als wichtiges Transitland einbüßen würde. Bislang war aufgrund dieser geographischen Situation ein Druckmittel für die ukrainischen Separatisten gegeben. Doch dieses könnte bald gegenstandslos werden bzw. als Bumerang wirken. Nämlich dann, wenn Moskau gegenüber Kiew droht, die Lieferung einzustellen.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse