Gold – Sehen wir im Jahresverlauf noch dreistellige Kurse?

Lieber Leser,

nach einem fulminanten Jahresauftakt hat der Goldpreis Ende Februar wieder in den Rückwärtsgang geschaltet. Zur Stunde notiert das gelbe Metall nur noch 13 US-Dollar über der vor allem psychologisch wichtigen Marke von 1.200 US-Dollar. Und früher oder später dürfte auch diese zur Disposition stehen.

Weitere US-Zinserhöhungen absehbar

Zwar ist eine moderate Anhebung der US-Leitzinsen noch im März nahezu vollständig in den Fed Fund Futures eingepreist. Und Janett Yellen wies darauf hin, dass dies nicht als grundsätzliche Abkehr vom Zinserhöhungszyklus mit Augenmaß zu verstehen sei. Angesichts der sich in Griechenland und Italien abzeichnenden Problemen ist selbst im Fall einer Abkühlung des amerikanischen Wirtschaftswachstums mit einem anhaltend festen Greenback zu rechnen. Von dieser Seite aus droht dem Metall der Könige somit weiterer Gegenwind.

Trump-Ängste reichlich übertrieben

Hinzu kommt, dass zu Jahresbeginn Gold bei Anlegern als sicherer Hafen verstärkt nachgefragt war, weil vor allem außerhalb der Vereinigten Staaten die Angst vor einem Schnellschuss durch den als unberechenbar geltenden neuen US-Präsidenten Donald Trump umging. Diese Sorgen scheinen sich als unbegründet zu erweisen. Sollte zudem ein erkennbarer politischer Rechtsruck bei den in Europa anstehenden Wahlen ausbleiben, dürfte sich die Beliebtheit des Krisenmetalls vorerst in Grenzen halten.

Kurzfristig erachte ich daher einen erneuten Test der Unterstützungen bei 1.190 oder sogar 1.130 US-Dollar für denkbar. Dreistellige Notierungen werden wir in diesem Jahr aller Voraussicht nach aber nicht sehen, da zu diesen Preisen kaum noch Minen Gewinne abwerfen und die Förderung dann drastisch gedrosselt werden wird.

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Ein Gastbeitrag von Marc Nitzsche.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse