Hat die Commerzbank hier einen gewitzten Plan ausgeheckt?

Lieber Leser,

nicht alle deutschen Finanzinstitute werden durch fast tägliche Vorwürfe und Klagen begleitet. Auch wenn sich die Commerzbank nicht gänzlich von bedenklichen Praktiken freisprechen kann, siehe zuletzt Cum/Cum- und Cum/Ex-Geschäfte, so kann sie wenigsten auf ein solides Zahlenwerk im Privatkundengeschäft und einige gute Nachrichten zählen.

Jetzt expandiert die Coba mit ihrem Firmenkundengeschäft nach Brasilien und geht damit teilweise dem Ruf der dort ansässigen deutschen Unternehmen nach, in der Anzahl ca. 1300. Da man aber dann schon da wäre, setzt man sich nicht nur das Ziel deutsche Firmenkunden zu bedienen, sondern möchte globale Beziehungen aufbauen und nach Möglichkeit auch brasilianische Kunden nach Deutschland vernetzen.

Mit der Expansion würde die Commerzbank Berichten zufolge 85 % der Weltwirtschaft abdecken. Mit dem Markt Indien wären es 95 %. Dorthin ist die Expansion aber bisher gescheitert, da der Markt zu abgeschottet sei, hiess es seitens des Managements. In Brasilien sollen zunächst 50 Mitarbeiter am Aufbau des Firmenkundengeschäfts arbeiten. Das Ziel ist es, nach drei Jahren 100 Kunden zu gewinnen und schwarze Zahlen zu schreiben. Danach soll das Wachstum jährlich um die 10 % betragen.

Ambitionierte Ziele in einem Land, das von Krise zu Krise schlendert. In dieser Hinsicht erwarte man aber bald eine Erholung und diese soll stärker und länger ausfallen. Der Aktienkurs konnte sich wie viele andere Bankenwerte in der vergangenen Woche erholen, unterstützt durch die anlaufenden Maßnahmen der EZB, schwindenden Griechenlandrisiken sowie Erwartungen an ein US-Zinsumfeld, das höhere Zinsmargen bewirken könnte.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse