K+S: Nun ist es offiziell

Lieber Leser,

nun ist es offiziell: die Düngemittelkonzerne Potash und Agrium – beide aus Kanada – haben sich das Ja-Wort gegeben. Dadurch erwächst K S nun ein schier übermächtiger Rivale, der es auf einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mrd. US-Dollar bringen dürfte. Beide Konzerne bezifferten ihren gemeinsamen Marktwert mit 36 Mrd. US-Dollar. Das ist eine völlig andere Kragenweite als K S. Dennoch muss dem deutschen Kaliproduzenten meiner Meinung nach nicht zwangsläufig bange werden wegen der Fusion.

Welche Folgen hat ein Zusammenschluss für K S?

Im vergangenen Sommer/Herbst hat Potash bekanntlich rund 8 Mrd. Euro für die Übernahme von K S geboten. Die meisten K S-Aktionäre trauern dem verpassten Deal immer noch nach. Grundsätzlich ist die Fusion von Konkurrenten natürlich immer ein Problem, weil sie sich dadurch einen noch größeren Marktanteil sichern, möglicherweise günstiger produzieren und die Mitbewerber in einen Preiskrieg treiben können. Doch dieses Szenario sehe ich momentan nicht.

Sorge um Kalipreis treibt alle um

Der Kalipreis ist so stark gesunken, dass die gesamte Branche unter dem Preisverfall leidet. Die Zahlen von Potash in diesem Jahr sind keinen Deut besser als die von K S. Die Konzerne müssten also zunächst ein ureigenes Interesse daran haben, den Preis je Tonne wieder deutlich nach oben zu bewegen.

Konsolidierter Markt könnte die Lage verbessern

Das gelingt auf einem konsolidierten Markt erfahrungsgemäß wesentlich einfacher. Je weniger Anbieter vorhanden sind, umso leichter lässt sich ein bestimmter Mindestpreis durchsetzen. Insofern kann ich mir vorstellen, dass die Fusion zumindest kurz- und mittelfristig keine negativen Folgen für K S hat – im Gegenteil.

Zustimmung der Kartellbehörden könnte sich als Problem erweisen

Noch müssen aber die US-Behörden den Deal absegnen. Dies könnte sich noch als Problem erweisen. Denn nach dem Zusammengehen werden Potash und Agrium mehr als 60 % des US-Marktes beherrschen. Ich vermute sehr stark, dass die Behörden die beiden Konzerne zwingen könnten, sich zumindest von einigen Unternehmensanteilen zu trennen. Wer weiß: Vielleicht ergibt sich dadurch unverhofft eine günstige Kaufgelegenheit für K S.

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