Komplizierte Prognosen bei Drillisch

Lieber Leser,

möglicherweise sind die Aktionäre von Drillisch mit MVNO vertraut, denn das Unternehmen meldete am 21. Juli einen Anstieg der MVNO-Teilnehmer um +7,7%.

Zwar ist in der vorläufigen Pressemitteilung zu den am 11. August final veröffentlichten Quartalszahlen keine Definition zu MVNO zu finden, doch im Onlinelexikon Wikipedia steht folgendes: „In den Anfangszeiten der Mobilfunk-Wiederverkäufer überwog die technische Definition eines MVNO (Mobile Virtual Network Operator, z. B. laut einer Ovum-Studie aus dem Jahre 2000): ein Unternehmen, das über eigene GSM-Infrastruktur wie etwa ein Mobile Switching Center (MSC) und ggf. auch ein Core Network verfügt, d. h. über alle Infrastruktureinrichtungen eines Mobilnetzbetreibers oder Mobile Network Operator (MNO) mit Ausnahme des Radionetzes (der sogenannten Luftschnittstelle). Nach dieser Definition gäbe es allerdings weltweit nur wenige MVNO.“ Die Abkürzung GSM steht übrigens für „Global System for Mobile Communications“.

Übersetzt bedeutet dies also, dass sich Drillisch auch im 2. Quartal unverändert auf Wachstumskurs sieht. Denn statt MVNO-Teilnehmer, Budget-Teilnehmer und Rohertrag pro MVNO-Teilnehmer sagt uns als Analysten das EBITDA (Operatives Ergebnis von Zinsen, Steuern und Abschreibungen) dann doch etwas mehr. Das soll laut Vorstand bei 115 bis 120 Mio. Euro für 2016 und 160 bis 170 Mio. Euro für 2017 liegen. Immerhin taugte die Überschrift „Drillisch AG setzt den profitablen Wachstumskurs … fort“ dafür, der Aktie einen Kursschub von +7,5% zu verpassen. Doch Sie müssen zugeben: Im Chart spiegelt sich dieser Wachstumskurs nun so gar nicht wider!

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse