MAN / VW: Gigantische hausgemachte Probleme?

Lieber Leser,

der Lkw-Hersteller MAN hat im vergangenen Jahr bei seiner Nutzfahrzeugsparte eine operative Marge von -1 % eingefahren. Der Hauptkonkurrent Scania aus Schweden hat hingegen mit 10,2 % ein Topwert erreicht. Das sind aus meiner Sicht die entscheidenden Zahlen, um zu veranschaulichen, was bei der VW-Tochter momentan komplett verkehrt läuft.

Starke Abhängigkeit von Südamerika

Für dieses krasse Missverhältnis gibt es natürlich Gründe. Zum einen ist MAN stark vom südamerikanischen Markt abhängig, der im vergangenen Jahr zusammengebrochen ist. Dort musste MAN 2015 ein Minus von 120 Mio. Euro hinnehmen. Hier ist an erster Stelle das Krisenland Brasilien zu nennen. Dort sind praktisch alle Investitionen bis auf Weiteres auf Eis gelegt.

Hausgemachte Probleme

Zudem hat MAN mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. Der Konzern befindet sich derzeit mitten in einem Umbau, der offenbar mehr Geld verschlingt, als das Unternehmen aufbringen kann. Denn die anderen Sparten wie etwa der Schiffsmotorenbau blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.

Ursprüngliches Renditeziel in weite Ferne gerückt

So musste man sich im Gesamtkonzern mit einem mageren operativen Gewinn von 92 Mio. Euro begnügen – und das bei einem Umsatz von 13,7 Mrd. Euro! Das Jahr 2015 ist meiner Meinung nach ganz übel gelaufen bei der vermeintlichen VW-Perle MAN. Mir ist vor diesem Hintergrund ein Rätsel, wie der Vorstand die angestrebte Rendite von 8,5 % in naher Zukunft noch erreichen will. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse