Münchener Rück (Munich Re): Nach starkem ersten Halbjahr Prognosen leicht angehoben

Der weltgrößte Rückversicherer, die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) hat im zweiten Quartal ein besseres Ergebnis erzielt als erwartet und hofft nun die angestrebten Jahresziele übertreffen zu können.

Bereits mehr als die Hälfte des angepeilten Jahresgewinns erreicht

Die Münchener konnten im zweiten Quartal einen Konzerngewinn von 812 Millionen Euro verbuchen. Nach einem Gewinn von 738 Millionen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Gewinnanstieg von 10 Prozent. Damit übertrifft der Konzern die Erwartungen der Analysten deutlich, die mehrheitlich mit einem Ergebnis von knapp unter 700 Millionen Euro gerechnet hatten. Auf Halbjahresbasis hat die Munich Re mit 1,594 Milliarden Euro bereits mehr als die Hälfte des angepeilten Jahresgewinns von 2,5 Milliarden Euro erreicht. "Damit sind wir auf gutem Kurs, den ursprünglich angestrebten Jahresgewinn leicht zu übertreffen“, zeigte sich Konzern-Chef Nikolaus von Bomhard zuversichtlich.

Geringe Schäden und gutes Ergebnis aus Kapitalanlagen

Die Munich Re konnte im gesamten ersten Halbjahr von einem guten Versicherungsgeschäft profitieren, in dem die Schadenbelastung gegenüber dem durch außergewöhnliche Naturkatastrophen geprägten Vorjahr deutlich zurück ging. Das versicherungstechnische Ergebnis erreichte 1,703  Milliarden Euro, nachdem in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres noch ein Minus von 1,266 Milliarden Euro verzeichnet wurde. Auch das Ergebnis aus Kapitalanlagen lag mit 4,050 Milliarden Euro fast 17 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem 3,468 Milliarden Euro erreicht wurden.

Niedrige Zinsen belasten

Durch die historisch niedrigen Zinsen sieht sich die Munich Re aktuell deutlich mehr herausgefordert als durch die Kursschwankungen an den Börsen oder die verschlechterte Weltwirtschaft. Die Rendite auf Kapitalerträge sank im ersten Halbjahr des laufenden Jahres auf 3,6 Prozent nachdem im Vorjahreszeitraum noch 4,2 Prozent erreicht wurden. Und für das zweite Halbjahr erwartet der Konzern nach wie vor keine schnelle und ausgeprägte Steigerung der Kapitalmarktzinsen und rechnet somit auch weiter mit einem Fallen der laufenden Erträge aus Kapitalanlagen. Die Rendite für Erträge aus Kapitalanlagen wird für das Gesamtjahr bei ca. 3,5 Prozent erwartet.

Für 2012 optimistisch

"Trotz der der weiter schwierigen Rahmenbedingungen sind wir für 2012 optimistisch", betonte jedoch von Bomhard und zeigte sich zuversichtlich, auch in einem anhaltend fordernden wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich agieren zu können: „Wir haben bereits vor Jahren begonnen, unsere Kapitalanlagen sehr breit zu streuen. In Verbindung mit einem konsequenten Risikomanagement hilft uns diese Ausrichtung, auch auf sehr unterschiedliche Szenarien vorbereitet zu sein.“

Die Gruppe hebt für das Geschäftsjahr die Prognose für die gebuchten Bruttobeiträge auf 50 bis 52 Milliarden Euro an, nach zuvor 49 bis 51 Milliarden Euro. Das Segmentergebnis wird jetzt mit über 2 Milliarden Euro prognostiziert, nach zuvor 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro.