PAION: Hype bereits beendet?

Lieber Leser,

wenn umsatzschwache Aktien ge-hyped werden, werde ich stets GANZ vorsichtig. Diese Zurückhaltung erweist sich in 90% der Fälle als eine weise Maßnahme. Auf die überwiegend dürftigen Handelsvolumina bei PAION hatte ich bereits in einer Analyse am 17. Oktober aufmerksam gemacht und auf die damit verbundenen Risiken hingewiesen.

Inzwischen erweist sich meine Vorsicht offensichtlich auch bei PAION als weise Voraussicht:

Am 22. September hatte das Biotech-Unternehmen in einer eigenen Pressemitteilung Aktionäre, Analysten und interessierte Investoren auf den 18. Oktober aufmerksam gemacht: Für diesen Tag war eine Präsentation klinischer Phase III-Resultate von Darmspiegelungen mit dem von PAION entwickelten Sedativum Remimazolam auf dem ACG-Meeting in Las Vegas angekündigt worden.

Wie Sie dem Chart entnehmen können, wurde der Kurs in Erwartung dieser Termin-Ankündigung heftig nach oben katapultiert: Vom 2,37 Euro am 21. September kletterte die PAION-Aktie in der Spitze auf 3,05 Euro – ein Plus von +28,6%. Interessant dabei:

Dieses Top wurde exakt am Tage der Präsentation erreicht. Seither fällt der Kurs und dokumentiert damit eine gewisse Enttäuschung über die in Las Vegas öffentlich gemachten Phase III-Daten. Das Resultat der Präsentation lässt sich so zusammenfassen: Darmspiegelungen können bei Verwendung von Remimazolam um durchschnittlich 28 Minuten verkürzt werden.

Tagelinien eignen sich prima, um im Chart die Richtung und die Stärke von Trends zu analysieren. Auffällig bei PAION: Die 200-Tage-Linie, also der langfristige Trend-Indikator, belegt seit Mai 2015 eine weitgehend neutrale Tendenz.

Die kurzfristige 20-Tage-Linie wurde inzwischen nicht nur nach unten durchstoßen: Der Kurs nähert sich zum Wochenauftakt schon der mittelfristigen 50-Tage-Linie an. Falls Sie an der PAION-Aktie interessiert sind, sollten Sie in den kommenden Tagen besonders auf die Entwicklung des 50-Tage-Momentums achten:

Rutscht der Indikator für Kursdynamik unter seinen Aufwärtstrend, dann wäre das als Verkaufssignal zu interpretieren.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse