Paion: jetzt geht es hoch her!

Robert Sasse: Herr Kauder, es geht hoch her bei der Aktie des Biotech-Unternehmens Paion! Vor gut einer Woche wurde beim Stand von 2,90 Euro ein neues Jahreshoch erreicht. Investierte Anleger konnten sich über Gewinne von teilweise mehr als 20 Prozent innerhalb eines Monats freuen. Welche Gründe gibt es dafür, dass der Kurs derart nach oben ausgeschlagen hat?

Ethan Kauder: Natürlich schaut bei Paion alles im Moment auf den 18. Oktober. Dann nämlich werden die Daten aus der Phase III-Studie zum Narkosemittel Remimazolam aus den USA veröffentlicht. Bis dato haben die Studienergebnisse maßgeblich zur Entwicklung des Aktienkurses beigetragen. Wenn auch die Phase III erfolgreich verläuft, ist mit weiteren Gewinnen zu rechnen. Dann wäre es eigentlich bis zur Zulassung nur noch ein relativ kleiner Schritt.

Robert Sasse: Wird bereits am 18. Oktober eine Auswirkung auf den Aktienkurs erwartet?

Ethan Kauder: Da die Ergebnisse in den USA veröffentlicht werden, muss der Zeitunterschied berücksichtigt werden. Wir reden hier von einer Versammlung, die in Las Vegas abgehalten wird, und zwar von dem „American-College-Of-Gastroenterology (ACG)“. Der jetzige Plan sieht ein Fenster von 14:15 bis 15:45h Ortszeit vor. Das heißt im Klartext, dass die Nachricht in Europa wohl erst nach Handelsschluss, also gegen 23 Uhr eintreffen wird. Erst einen Tag später wird der Kurs daher erste Reaktionen zeigen.

Robert Sasse: Bedeutet die jetzige Phase III gleichzeitig auch den Studienabschluss?

Ethan Kauder: Nein, das kann man so nicht sagen. Denn es gibt noch eine zweite Phase III-Studie, die danach noch absolviert werden muss. Dann könnte sich das ganze Szenario noch einmal wiederholen. Aber an der grundsätzlichen Situation ändert das eigentlich nichts. Manche Experten gehen im Moment sogar schon weit, dass sie auf dem aktuellen Kursniveau den erfolgreichen Studienverlauf bereits als eingepreist betrachten. Wenn dem so ist, dann dürfte sich die Bewegung nach dem 18. Oktober in Grenzen halten. Aber genügend Raum für Spekulationen besteht natürlich dennoch.

Robert Sasse: Herr Kauder, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse