S&T: mit der Marge soll es aufwärts gehen!

Robert Sasse: Herr Kauder, nun ist es beschlossene Sache, dass der österreichische Technologiekonzern S&T bald in den TecDax aufsteigen wird und dort Süss Microtech ersetzt. War dies die logische Konsequenz aus den zurückliegenden Erfolgen der Österreicher in den vergangenen Jahren?

Ethan Kauder: In gewisser Weise ja. Der Geschäftsführer von S&T, Hannes Niederhauser, hatte schon vor fünf Jahren das Ziel ausgegeben, mit dem Unternehmen in den Technologiewerte-Index aufgenommen zu werden.

Robert Sasse: Was wissen Sie noch über die Geschichte des Konzerns?

Ethan Kauder: Niederhauser war zunächst bei Gericom eingestiegen, eine Firma, die später in Quanmax umbenannt wurde. Es handelte sich dabei um einen reinen Hersteller von PCs, dessen Zukunft alles andere als rosig aussah. Doch die Umstrukturierung hin in Richtung auf System-IT sollte sich alsbald bezahlt machen. Man fusionierte mit dem Systemhaus S&T System Integration & Technology Distribution. Das war 2012 und seitdem heißt das Unternehmen S&T.

Robert Sasse: Die Aktionäre, die damals eingestiegen sind, dürfen sich mittlerweile über hohe Gewinne freuen.

Ethan Kauder: Das ist in der Tat so, denn im Jahr 2010 wurde die Aktie noch bei rund 2 Euro nottiert, mittlerweile sind wir bei etwa 9 Euro angekommen. Hier sind die wegweisenden Zukunftsmärkte meiner Meinung nach noch zur rechten Zeit erkannt worden. Mittlerweile schwächelt die PC-Branche ja deutlich. Viele Hersteller bekommen dies schmerzhaft zu spüren.

Robert Sasse: Wie ist es S&T gelungen, die Umstrukturierung zu vollziehen?

Ethan Kauder: Die Umsätze mit Hardware schrumpfen schon seit geraumer Zeit, der Markt scheint gesättigt zu sein, bzw. es werden nicht in dem Maße neue Produkte gekauft, dass es sich für die Hersteller rechnet. Daher hat S&T seinen Fokus zunehmend auf das IT-Beratungsgeschäft gesetzt und nach Synergien in anderen Bereichen gesucht. IT-Sicherheit wäre da noch als Beispiel zu nennen oder auch die intelligente Stromnetz-Steuerung, im Fachjargon „Smart Metering“ genannt. Womöglich steht dem Unternehmen damit eine signifikante Steigerung der Margen bevor.

Robert Sasse: Herr Kauder, vielen Dank für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse