Siltronic: Wieder Verluste! Alles halb so wild?

Lieber Leser,

der Halbleiterhersteller Siltronic hat jüngst seine Bilanzzahlen für 2015 präsentiert. Ich muss bei Sichtung der Zahlen leider feststellen, dass die Tochter von Wacker Chemie immer noch in der Verlustzone operiert. Hoffnung macht mir lediglich die Margenentwicklung. Denn das Marktumfeld bleibt für Siltronic vermutlich auch in diesem Jahr schwierig.

50 Cent Verlust je Aktie

Das Unternehmen drückt die Angelegenheit natürlich viel positiver aus. Beispiel: Siltronic ist es gelungen, das Ergebnis je Aktie um 22 % zu steigern. Klingt toll, oder? Fakt ist, dass der Konzern einen Verlust von -0,50 Euro je Aktie eingefahren hat. Und das ist alles andere als prima. Ein ähnliches Bild bietet sich auch bei anderen wichtigen Kennziffern.

Die Marge deutlich gesteigert

Wenn ein Unternehmen Verluste einfährt, hat es meistens nur zwei Möglichkeiten. Entweder es steigert den Umsatz oder es verbessert die Rendite. Bei Siltronic hat man sich offensichtlich zur zweiten Variante entschlossen, die auch bereits Früchte zu tragen scheint. Das will ich an dieser Stelle dann auch ausdrücklich lobend erwähnen.

Denn Siltronic gab trotz eines gestiegenen Umsatzes nicht mehr für die Fertigungskosten aus als im Vorjahr. Hier macht sich das seit 2010 laufende Kostensenkungsprogramm nun immer deutlicher bemerkbar. Entsprechend steigt auch die Marge. Das Bruttoergebnis wuchs zum Beispiel um 113 % auf 162,9 Mio. Euro an, während die Bruttomarge auf 17,5 % kletterte. 2014 betrug sie lediglich 9,1 %. Das sind genau die Zahlen, die man als Anleger lesen möchten.

Positiver Trend dringend vonnöten

Der positive Trend ist aber auch dringend vonnöten, da das Unternehmen für 2016 von einem leicht sinkenden Umsatz ausgeht. Hier schlagen unter anderem Währungseffekte negativ zu Buche, die aber erfahrungsgemäß vor allem im ersten Quartal anfallen werden. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir uns zumindest ab dem zweiten Halbjahr 2016 auch endlich mal über Gewinne bei Siltronic unterhalten können.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse