Solarworld: Geht es hier nun um die Existenz?
Lieber Leser,
Schock für die Solarworld-Aktionäre: Jüngst brach der Kurswert urplötzlich um rund 10 % ein. Grund ist ein US-amerikanisches Gerichtsurteil, mit dessen Verkündung in knapp 2 Wochen zu rechnen ist. Es könnte für das Bonner Unternehmen meiner Meinung nach üble Auswirkungen haben.
Hat Solarworld Lieferaufträge platzen lassen?
Solarworld wurde in den USA von dem dort ansässigen Siliziumproduzenten Hemlock vor den Kadi gezerrt. Das US-Unternehmen behauptet, Solarworld habe angeblich Lieferverträge platzen lassen. Deshalb verlangen die Amerikaner nun Schadensersatz in Höhe von 770 Mio. US-Dollar, wie das „Handelsblatt“ berichtet.
Urteil am 9. Juni erwartet
Das Urteil soll wahrscheinlich bereits am 9. Juni verlesen werden. Hemlock hatte auf ein beschleunigtes Verfahren gedrängt. Laut „Handelsblatt“ könnte es für Solarworld in der Tat brenzlig werden. Die eingereichten Dokumente würden eher für Hemlock sprechen. Eine Strafe von 770 Mio. Dollar wäre für das deutsche Solarunternehmen aktuell meiner Meinung nach aber kaum zu stemmen.
Solarworld spielt auf Zeit
Solarworld hofft nun auf zwei Dinge. Erstens kann man angesichts eines negativen Gerichtsbescheids immer noch in Berufung gehen. Zum zweiten ist das Unternehmen der Meinung, dass die damals abgeschlossenen Lieferverträge mit Hemlock gegen EU-Kartellrecht verstoßen. Das amerikanische Gerichtsurteil müsse dann also erst einer Überprüfung eines deutschen Gerichts standhalten, bevor es vollstreckt werden könne.
So oder so: Falls das Gericht Solarworld am 9. Juni zur Zahlung von 770 Mio. Dollar Strafe verurteilt, hat das Unternehmen ein schwerwiegendes Problem am Hals, das meiner Meinung nach in den kommenden Monaten und Jahren wie ein Mühlstein auf dem Konzern lasten dürfte.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Quelle: Robert Sasse
