ThyssenKrupp: Fusion mit Tata wegen Brexit in Gefahr?

Lieber Leser,

dass die geplante Fusion der Stahlsparten von ThyssenKrupp und Tata noch platzen könnte berichtet in der letzten Woche der „Spiegel“. Ausgerechnet am Tag des Brexit-Referendums war das Zusammengehen durch einen Bericht des „manager magazin“ öffentlich geworden.

Es wurde berichtet, dass ThyssenKrupp seine Duisburger Produktion einbringe, Tata sein niederländisches Werk in Ijmuiden. Die Anlagen der Inder in Großbritannien sollen hingegen verkauft werden, ebenso das Milliardengrab von ThyssenKrupp in Brasilien. Die Anlagen in Großbritannien jedoch könnten das Geschäft nun verhindern, da die Schließung ohne die Unterstützung der britischen Regierung kaum denkbar ist. David Cameron hatte den Unternehmen zwar keine festen Zusagen gegeben, prinzipielle Hilfe war aber signalisiert worden. Doch ob die Nachfolgeregierung Camerons der Entlassung tausender Beschäftigter tatenlos zusieht? Zudem hängen an den Werken Pensionsansprüche in Höhe von etwa 17 Mrd. Euro.

Die ThyssenKrupp-Anleger dürften nun enttäuscht sein. Denn mit der Auslagerung würde das Stahlgeschäft in der Bilanz von ThyssenKrupp nur noch als Beteiligung auftauchen. Entsprechend gibt es einen Gewinn oder Verlust aus der Unternehmensbeteiligung zu verzeichnen. Um den gesamten operativen Ärger darf sich zukünftig dann die neue Gesellschaft kümmern. Und ThyssenKrupp darf sich aufs Geldverdienen mit seinen übrigen und erfolgreichen Sparten konzentrieren.

Im Vorfeld des Referendums hatten sich Brexit-Befürworter für eine Verstaatlichung der einheimischen Stahlindustrie ausgesprochen, um sich Stimmen der Arbeiterschaft zu sichern. – Das könnte ein Hoffnungsschimmer sein. Andererseits hat das Brexit-Lager so einige Versprechen gemacht, die kaum gehalten werden können.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse