Thyssen Krupp – Geht es jetzt wieder traumhaft aufwärts?

Lieber Leser,

es gibt in der Regel zwei Lager von Analysten. Die Fundamentalanalysten und die Markttechniker. Daraus ergibt sich immer gutes Gesprächspotential. Profi-Spekulanten und -Anleger nutzen jedoch beides. Warum? Weil ihnen klargeworden ist, dass beides lediglich Informationen darstellen und sich dabei gegenseitig somit in nichts nachstehen müssen.

Schaut man sich den Kursverlauf der Thyssen Krupp Aktie an, sollte es einen überzeugten Markttechniker doch sehr ärgern, dass die jüngst so schön ausgebildete Bodenbildung langsam gefährdet ist. Noch ärgerlicher ist, wenn man die Aktie beim Ausbruch über die Nackenlinie im Bereich bei 19,30 Euro je Aktie gekauft hat, diese aber jetzt wieder deutlich nach unten unterschritten wurde. „Tja, sagte ich doch“- würde der Fundamentalanalyst jetzt behaupten.

Und tatsächlich, würde man neben der Markttechnik auf fundamentale Faktoren schauen, hätte man sich eine Positionierung möglicherweise verkniffen. Ja Rohstoffpreise, auch Metalle, sind in den vergangenen Monaten gestiegen. Doch bei Thyssen Krupp spielen Erwartungen an Rohstoffpreise zunächst einmal eine untergeordnete Rolle. Es ist das Geschäftsfeld insgesamt, dass an Überkapazitäten aus China leidet. Die Verkaufsversuche der Stahlsparte haben sich ebenfalls noch nicht konkretisiert.

Die Ergebnisprognose hatte man nun deutlich nach unten revidiert. Das operative Ergebnis soll im laufenden Geschäftsjahr nur noch 1,4 Mrd. Euro betragen. Die vorherige Prognose lag zwischen 1,6-1,9 Mrd. Euro. Auch eine Gewinnwarnung gab es. Es soll nur noch ein Überschuss in der Höhe des Vorjahresniveaus erreicht werden. Wie man es dreht und wendet, die Lage sieht weiterhin prekär aus und Turn-Around Spekulationen rein aus markttechnischer Perspektive sind hier nicht angebracht.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse