Thyssen Krupp- wieder zurück auf die billigen Plätze?

Lieber Leser,

die Thyssen Krupp Aktie hat sich in den vergangenen Monaten sehr gut gemacht. Aus markttechnischer Perspektive wohl gemerkt. Wenn die Markttechnik besser aussieht als die Zahlen, dann spielen Erwartungen eine große Rolle. Ich hatte in den letzten Analysen auf die inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation und auf den Ausbruch aus der mittelfristigen Abwärtstrendlinie hingewiesen.

Vor allem bei Thyssen Krupp stehen Erwartungen, zum einen an stabile Stahlpreise, an Anti-Dumping Gesetze sowie geringere Kapazitäten aus China, im Vordergrund. Aber auch die geplante Fusion mit Tata Steel kann dem Kurs in die Karten spielen.

Die aktuellen Quartalszahlen spielen dem Kurs zwar nicht unbedingt in die Karten, wie ersichtlich, allerdings ist Vorstandschef Hiesinger davon überzeugt, dass man den Großteil der oben genannten Erwartungen im zweiten Halbjahr bestätigen könnte. Die zuvor gesenkten Prognosen wurden daher beibehalten. Der Umsatz soll 1,4 Mrd. betragen (1,68 Mrd. im Vorjahr). Der Jahresüberschuss in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bleiben, also bei 268 Mio. Euro.

Zwar hatte man zahlenmäßig nicht viel erwartet, allerdings auch nicht unbedingt mit so einem hohen Einbruch gerechnet. So fiel das EBIT um 18 % auf 441 Mio. Euro per drittem Geschäftsquartal 15/16. Dabei bricht der operative Gewinn der EU-Stahlsparte um 45 % auf 91 Mio. Euro ein. Die Sparte Anlagen- und U-Bootbau verzeichnete beim operativen Gewinn eine Stagnation von 50 % auf 43 Mio. Euro.  Die größten Erlöse erzielt Krupp mit Autoteilen und der Aufzugssparte.

Für den Kurs heisst das zunächst zurück zum Ausbruchsniveau an die mittelfristige Abwärtstrendlinie, die zuvor überwunden werden konnte. Diese verläuft in einem Bereich bei 20,40 Euro je Aktie. Sofern der Kurs über 20 Euro je Aktie bleibt, ist in der kurz- bis mittelfristigen Betrachtung noch alles im Lot. Darunter sollte man jedoch vorsichtiger werden.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse