Ungewohnter Gegenwind für easyJet

Liebe Leser,

easyJet hat mit ungewohntem Gegenwind zu kämpfen. Zwar konnte der Konzern die Zahl der Fluggäste auf 20,2 Mio (+5,8%), die Kapazität (+5,5%) und die Auslastung (92%) erhö- hen, der Umsatz sank im 3. Quartal aber um 2,6% auf 1,19 Mrd £. Der Erlös pro Sitz sank um 8,3%. Der drohende Brexit, Fluglotsenstreiks, Probleme auf dem Flughafen Gatwick und die Terroranschläge in Europa belasteten das Verbrauchervertrauen. Auf vielen Kurzstreckenzielen in Europa gibt es Überkapazitäten, und der Preiskampf ist in vollem Gange. Dieser Trend wird im 4. Quartal anhalten und zu niedrigeren Umsätzen je Sitz führen. Trotz deutlicher Einsparungen beim Kerosin rechnen wir mit einem Gewinnrückgang.

Der Brexit-Beschluss hat eine Reihe von Auswirkungen für easyJet. Im laufenden Geschäftsjahr drohen Währungsverluste von 80 Mio Pfund. Mittelfristig wird infolge des prognostizierten UK-Wirtschaftsabschwungs und der Währungsschwäche mit weniger UKFluggästen gerechnet. Entscheidend wird aber sein, ob easyJet weiterhin einen freien Zugang zum EU-Markt haben wird. Im Falle einer Regulierung prüft der Konzern den Antrag auf eine Fluglizenz nach EU-Recht oder die Gründung einer Tochtergesellschaft innerhalb der EU.

CEO McCall ist optimistisch, dass easyJet sein Geschäftsmodell und den Hauptstandort London-Luton aufrechterhalten kann. Die Dividenden-Auszahlungsquote soll auf 50% angehoben werden. Nach dem Kurssturz ist die Aktie mit einem KGV von 10 bei einer soliden Bilanz und einer Dividendenrendite um die 5% attraktiv bewertet.

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Ein Gastbeitrag von Volker Gelfarth.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse