UniCredit will sich von faulen Krediten trennen

Lieber Leser,

der neue UniCredit-Bankenchef Jean-Pierre Mustier will sich einer Zeitungsmeldung zufolge von einem großen Bündel fauler Kredite trennen. Wie das Wirtschaftsblatt „Sole 24 Ore“ berichtet, arbeitet der französische Investmentbanker an einem Plan, um notleidende Darlehen im Gesamtwert von 20 Mrd. Euro loszuschlagen. Für die Operation werde aktuell nach einem geeigneten Finanzpartner gesucht. Weiter hieß es, dass der Verkauf der Kredite mit staatlichen Garantien erfolgen solle. UniCredit wollte den Bericht indes nicht kommentieren.

Mustier steht erst seit rund eineinhalb Monaten an der Spitze der italienischen Großbank. Er trat an die Stelle von Federico Ghizzoni, der nach anhaltender Kritik sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Ghizzoni wurde für die aktuelle Schieflage und die dünne Kernkapitalausstattung verantwortlich gemacht. Mustier setzt seinerseits alle Hebel in Bewegung, um die Bank zu konsolidieren. Neben dem Abbau der faulen Kredite hat sich der Manager eine Verbesserung der harten Kernkapitalquote auf die Fahne geschrieben. Hierzu werde für den Herbst eine Kapitalaufstockung erwartet. Nach Informationen von italienischen Medien zieht Mustier auch einen Verkauf der polnischen Banken-Tochter Pekao in Erwägung.

Mit Blick auf die eigene Vermögensverwaltungstochter Pioneer soll Mustier zudem über einen Zusammenschluss mit der Fondsgesellschaft Eurizon des Konkurrenten Intesa Sanpaolo nachdenken, wie die Tageszeitung „Il Messagero“ berichtet. Das gemeinsam verwaltete Vermögen hätte ein Volumen von 493 Mrd. Euro.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse