Volkswagen – Fortsetzungs-oder Bodenformation?

Lieber Leser,

die VW-Aktie hat sich seit ihrem Absturz, im Rahmen einer Konsolidierung, mehr oder weniger erholen können. Doch eine Konsolidierung ist in erster Linie eine Fortsetzungsformation. Gemeint ist die Fortsetzung des bestehenden Abwärtstrends. Ein Ausbruch aus dieser Range nach oben, könnte zwar immer noch eine Bodenbildung bestätigen, doch davon ist der Kurs der Aktie, aus meiner Sicht, noch meilenweit entfernt.

Auf der fundamentalen Seite hat VW immer noch mit dem Diesel-Skandal zu hadern. Der Absatz in den USA ist eingebrochen und hat sich zuletzt auch kaum erholt. Eine Einigung mit der US-Umweltbehörde ergab vom Kurzem, dass auf VW Kosten in Höhe von 15 Mrd. US-Dollar (13,5 Mrd. Euro) aus dem Vergleich kommen. Doch nun kommt die nächste Hiobsbotschaft auf den Konzern zu.

Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig verdächtigt den Konzern mit der Abgas-Manipulation eine Ordnungswidrigkeit begangen zu haben. Sollte ein Bußgeldverfahren angehängt werden, so könnte sich eine Gewinnabschöpfung in zweistelliger Millionenhöhe anschließen. Hierbei handelt es sich um die Gewinne, die im Zusammenhang mit dem Verkauf der manipulierten Fahrzeuge entstanden sind. Die niedersächsische Landesregierung denkt derweil über eine Rückforderung der Vorstandsboni nach, sollte tatsächlich ein Bußgeld verhängt werden.

Alles in einem bleiben die fundamentalen Aussichten weiterhin trübe. Das passt auch zu der aktuellen Markttechnik. Nur der Gesamtmarkt scheint hier VW noch einigermaßen stabil zu halten. Außerdem gibt es einen weiteren Rückschlag beim Rückrufplan für Drei-Liter-Motoren in den USA. Die Umweltbehörden in Kalifornien lehnen den Rückruf von 16.000 Autos als unzureichend ab. VW muss nun bis 2018 nachbessern.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse