Ölpreis crasht wie erwartet

Lieber Leser,

in der letzten Analyse habe ich darauf hingewiesen, dass der Preis für die europäische Rohölsorte Brent, sich in den letzten Tagen stabiler gehalten hat, während der Preis für die nordamerikanische Rohölsorte WTI, bereits die von mir identifizierten technischen Unterstützungen unterschritten hat. Meine Vermutung legte nahe, dass wenn der Brent-Preis ebenfalls beide relevanten Unterstützungen unterschreitet, der Verfall sich bei beiden Preisen beschleunigen könnte.

Der Brent-Preis steht also kurz davor, die wichtige 43 US-Dollar je Fass Preiszone zu unterschreiten. Jedoch wird der Verfall weniger durch den Brent-Preis angeheizt, sondern geht, meiner Meinung nach, weiterhin vom WTI-Preis aus. Begründet kann dieser mit dem erneuten Aufbau von Rohölbeständen in den USA. Denn der US-Dollar-Kurs hat sich seit Beginn der Woche nur geringfügig verändert.

Der API-Bericht deutete bereits einen geringer werdenden Abbau der Bestände in dieser Woche an. Dieser Bericht umfasst allerdings nur regionale Läger. Daher wird er nicht so stark beobachtet, wie der Bericht des EIA-Instituts. Der am Mittwoch veröffentlichte EIA-Bericht, umfasst die Gesamtbestände in den USA. Und dieser verzeichnete einen überraschenden Aufbau. Damit wurde der neun Wochen in Folge andauernde Abbau der Bestände unterbrochen und wirkt auf den Ölpreis stark belastend. Zumal neun Wochen in Folge ein Rekordwert war.

Zudem geht die Schwäche möglicherweise auch von den stetig steigenden Beständen beim Benzin aus, wie zerohedge.com berichtet. Hintergrund ist folgender. Steigen die Bestände bei Benzin, weil die Nachfrage gering ist, dürften Raffinerien kaum Geld verdienen und damit ihre Produktion teilweise verringern. Das wiederum wirkt sich auf die Bestände beim Rohöl aus. Sie werden aufgebaut.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse