Air Berlin: Wird nun alles easy?

Lieber Leser,

gleich mehrere Zeitungen berichteten jüngst über Gespräche zwischen der deutschen Air Berlin und der britischen Billigfluglinie Easyjet. Die Spekulationen von „Handelsblatt“, „Bild“ und „B.Z.“ reichten von einer bloßen Zusammenarbeit bis hin zu einer Beteiligung der Briten am angeschlagenen deutschen Konzern. Ich bin mir nicht so sicher, ob an letzteren Gerüchten tatsächlich etwas dran ist.

Termin für Geschäftsbericht rückt immer näher

Klar ist, Air Berlin steckt aller Voraussicht nach immer noch in den roten Zahlen. Der 28. April rückt immer näher. An diesem Tag muss das Unternehmen seinen Jahresabschlussbericht für 2015 vorlegen. Zuvor muss das Papier aber noch von den Wirtschaftsprüfern abgenommen werden. Gibt es da etwa Probleme? Ich interpretiere den Artikel des „Handelsblatts“ zumindest so, dass die Streichung der Flugverbindung von Stuttgart nach Abu Dhabi als ein solcher Hinweis verstanden werden könnte. Ob dies den realen Gegebenheiten entspricht, vermag ich nicht zu beurteilen.

Für Easyjet bleibt nur ein kleiner Anteil übrig

Doch ob jetzt ausgerechnet Easyjet der Weiße Ritter sein soll, ist ernsthaft zu bezweifeln. Die beiden Investoren Etihad und die Esas aus der Türkei halten zusammen bereits rund 41 % der Anteile an Air Berlin. Eine Mehrheitsbeteiligung ausländischer Firmen an der deutschen Fluglinie ist nicht erlaubt.

Würde sich die Billigfluglinie Easyjet mit 8,x % zufriedengeben? Wohl kaum. Die Einflussnahme auf das operative Geschäft wäre viel zu gering. Bleibt allenfalls eine Kooperation auf bestimmten Flugstrecken. Aber davon wird das Millionendefizit der Air Berlin nicht verschwinden.

Baldiges Börsen-Delisting

Ich persönlich tippe deshalb nach wie vor auf ein mögliches Börsen-Delisting des deutschen Konzerns. Ich kann mir vorstellen, dass dies schon in naher Zukunft geschehen könnte. Vielleicht unterhalten wir uns dann auch über den Einstieg eines neuen Großinvestors.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse