Airbus und Boeing: Droht nun der Ende des Booms?

Lieber Leser,

die Konkurrenten Airbus und Boeing haben sich in den vergangenen Jahren gegenseitig mit neuen Rekordbestellungen übertrumpft. Wenn es nach dem derzeitigen Stand der Auftragsbücher geht, sind beide Konzerne noch in den nächsten zehn Jahren komplett ausgelastet. Denn sie kommen mit dem Bauen gar nicht nach. Doch etliche Anzeichen deuten drauf hin, dass dieser Boom nun zuende geht.

Bestellungen brachen dramatisch ein

In der Nähe von London findet in dieser Woche eine der wichtigsten Luftfahrtmessen der Welt statt. Normalerweise werden im Rahmen dieses Events viele Neuverträge mit den Fluggesellschaften abgeschlossen. Doch der erste Messetag lief aus Sicht der Flugzeugbauer Boeing und Airbus äußerst ernüchternd ab.

Im vergangenen Jahr wurden an diesem Tag 224 Maschinen geordert. Jetzt waren es nur magere 83 Flugzeuge. Das ist das schwächste Ergebnis seit 2009, dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise nach dem Bankencrash. Setzt sich dieser Trend fort, sind die goldenen Jahre für Airbus und Boeing endgültig vorüber.

Langfristige Prognosen mit Vorsicht zu genießen

Insofern sollten Anleger die kürzlich angehobenen langfristigen Prognosen von Airbus und Boeing mit Vorsicht genießen. Glaubt man nämlich den Worten, wird sich das Flugaufkommen in den nächsten zwanzig Jahren vervielfachen. Einstreichend steige der Bedarf nach neuen Maschinen, so Airbus und Boeing unisono.

In diesem Jahr droht das Verhältnis zu kippen

Doch was passiert in diesem Jahr und dem folgenden? Kurzfristig gesehen könnte es tatsächlich passieren, dass die Konzerne Zahlen präsentieren müssen, die nicht ganz so toll klingen. Bei Airbus klang schon durch, dass man in diesem Jahr weniger Neuaufträge als ausgelieferte Flugzeuge erzielen könnte. Diese Rate gilt aber als wichtige Kennziffer. Das Ziel lautet eigentlich, ein Verhältnis von 1:1 zu erreichen. 2015 kamen auf 635 gelieferte Maschinen gar 1.080 neue Aufträge. So wie es jetzt aussieht, ist an solche Zahlen im aktuellen Geschäftsjahr nicht zu denken.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse