Aixtron: Es ist der Hammer!

Liebe Leser,

am Abend des 21. Oktobers erhielt der Anlagenbauer Aixtron eine unangenehme Nachricht vom Bundeswirtschaftsministerium. Die bereits erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Übernahme durch die chinesische Grand Chip Investment werde zurückgezogen. Am darauffolgenden Montag, dem 24.10., informierte das Unternehmen seine Aktionäre per Ad-hoc-Mitteilung. Der Kurswert der Aixtron-Aktie brach am Montagmorgen umgehend um knapp 8 % ein.

Alle Skeptiker dürften sich nun bestätigt sehen. Und die Leerverkäufer feiern Schlachtfest. Es war schon auffällig, dass die Hedgefonds trotz des Übernahmeangebots weiterhin mehr als 11 % der Aktien in Short-Position hielten. Diese Wette auf fallende Kurse zahlt sich nun aus und dürfte das sich abzeichnende Kursdebakel noch verschärfen.

Was bedeutet dies für Aixtron-Aktionäre?

Zunächst nichts. Das Bundeswirtschaftsministerium hat nicht die Übernahme verboten, sondern lediglich ein neues Prüfverfahren angekündigt. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Die hiesige Regierung treibt derzeit die Angst um, dass sich China gezielt in deutsche Schlüsseltechnologien einkauft. Bei Grand Chip Investment hatte es zuletzt immer wieder Medienberichte gegeben, die von einer Vernetzung mit der Lokalregierung in Xiamen berichteten. Möglicherweise will das Ministerium nun diesen Gerüchten nachgehen.

Dabei schien die Übernahme bereits in trockenen Tüchern zu sein. Ende letzter Woche lief die Frist für die Aktionäre aus, sich zum Übernahmeangebot zu äußern. Laut eigenen Angaben konnte sich der chinesische Investor rund 65 % der Anteile sichern. Ursprünglich wollte man 60 % erreichen, senkte diese Zahl aber jüngst auf rund 50 %.

Sollte das Ministerium also beim Prüfverfahren nichts zu beanstanden haben, wird das Geschäft über die Bühne gehen. Grand Chip Investment bewertet den Hersteller von OLED-Produktionsanlagen mit 676 Mio. Euro und ist bereit einen Preis von 6 Euro je Aktie zu zahlen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse