Apple: legt das Apple Car den Rückwärtsgang ein?

Robert Sasse: Herr Kauder, bei Apple brodelt die Gerüchteküche mal wieder. Im Fokus steht nun das sogenannte „Project Titan“, innerhalb der iPhone-Hersteller angeblich an der Entwicklung eines selbstfahrenden Autos, dem Apple Car arbeitet. Nun wird darüber spekuliert, dass das Unternehmen aus Kalifornien einen Neustart in dieser Sache wagt. Wissen Sie Genaueres?

Ethan Kauder: Nein, da kann ich auch nur spekulieren. Eines allerdings macht Apple sehr geschickt. Dadurch, dass keine Details an die Öffentlichkeit kommen, hält man sich im Gespräch und gibt den Spekulationen Raum. Auch wenn durch die Anzahl der Ingenieure, die Apple in den vergangenen Jahren angeheuert hat, klar sein muss, dass an einem Auto gearbeitet wird, ist das von Unternehmensseite nie offiziell bestätigt worden. Diese Geheimniskrämerei, so möchte ich es einmal nennen, hat etwas sehr Reizvolles und hat nicht unwesentlich zu dem legendären Status der Apple-Produktpräsentationen durch den einstigen Firmenchef Steve Jobs beigetragen.

Robert Sasse: Die „New York Times“ hat mit drei ehemaligen Mitarbeitern des „Project Titan“ gesprochen, die entlassen wurden. Diese haben angedeutet, dass Apple das Vorhaben jetzt gewissermaßen auf Null setzt.

Ethan Kauder: Ich denke, dass es noch nicht zu spät ist, mit dem ganzen Projekt von vorne anzufangen. Noch ist das autonome Fahren Zukunftsmusik und es gibt keinerlei Zeitdruck. Ich kann mir vorstellen, dass Apple eventuell Schwierigkeiten hatte, ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Unternehmen zu finden, die ein ähnliches Projekt verfolgen.

Robert Sasse: Sie denken dabei an Google.

Ethan Kauder: Ja, unter anderem. Aber auch von Tesla ist bekannt, dass irgendwann autonom fahrende Autos auf den Markt kommen sollen. Von Apple hat es jetzt geheißen, dass frühestens 2021 mit Ergebnissen gerechnet werden kann. Womöglich aber noch später, jetzt, wo sich die ganze Angelegenheit verzögert hat. Aber es steht in den Sternen, ob Apple dann tatsächlich ein eigenes Fahrzeug präsentiert oder „nur“ mit einer Software aufwartet, die dann in Fahrzeuge anderer Hersteller implementiert wird.

Robert Sasse: Herr Kauder, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse