Öl: Welche Konzerne gehen gestärkt aus der Krise hervor? (Gazprom, Occidental Petroleum, Chevron, Exxon Mobil, Statoil, BP, Shell, Total, ENI, PetroChina)

Lieber Leser,

die Ölpreiskrise hat nicht nur die Gewinne der weltweit führenden Ölkonzerne einbrechen lassen, sondern auch die Investitionsbereitschaft gehemmt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist dieser Sparzwang nachvollziehbar. Und dennoch könnte dieses Verhalten die Branchenkrise noch zusätzlich verlängern.

Investitionen brachen 2015 um 8 % ein

Laut einer Studie der Internationalen Energiebehörde investierten die Unternehmen der Energiebranche im vergangenen Jahr lediglich 1,8 Billionen US-Dollar und damit 8 % weniger als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftskurs sind ähnlich rückläufige Zahlen zu befürchten. Besonders drastisch ist der Rückgang in den USA. Dort sanken zum Beispiel die Investitionen in das sogenannte Fracking um mehr als 50 %.

Generell fließt das Geld derzeit eher in den Erhalt bestehender Förderanlage als in die Entwicklung neuer Ölfelder. Zudem hält man sich mit der Erneuerung der Ausrüstung zurück. Das übrige Geld wird für Abfindungen aufgewendet, die aufgrund des massiven Stellenabbaus notwendig sind.

Die daraus resultierenden Probleme

Das Problem an solch einer Strategie ist, dass die Gewinne zwar wieder deutlich ins Plus drehen werden, wenn der Ölpreis wieder ein Niveau von 80 Dollar je Barrel erreicht. Aber durch den Investitionsstau wird vielerorts kein organisches Wachstum möglich sein. Das ist Gift für Aktienkurse.

Kursbewegungen im aktuellen Jahr

Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Kursbewegungen im aktuellen Jahr. Die Kursveränderungen sind ein Anhaltspunkt dafür, welchen Unternehmen am ehesten zutrauen, unbeschadet oder gar gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Wer jetzt als börsennotierter Ölkonzern die Weichen richtig stellt, wird seine Kurswerte in Boomzeiten vervielfachen können. Ein Überblick über die bisherigen Kursgewinne/-verluste im Jahre 2016 der weltweit wichtigsten Erdölproduzenten:

1. Gazprom ADR 10,74 %
2. Occidental Petroleum 9,55 %
3. Chevron 7,91 %
4. Exxon Mobil 5,69 %
5. Statoil 4,94 %
6. BP 2,90 %
7. Royal Dutch Shell A 1,30 %
8. Total 0,01 %
9. ENI -5,82 %
10. PetroChina -7,21 %

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse