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Der Köder bei Finanzgeschäften


Sicherheit und Garantie bei Finanzgeschäften

Die Finanzmaschinerie ist in Deutschland mit der großen Struktur des Vertriebsnetzes extrem ausgeprägt. Schlüsselworte, auf die die meisten Deutschen regelrecht hörig reagieren, sind „Sicherheit“ und „Garantie“. Das Problem an diesen Finanzgeschäften ist, dass dieses System lange Jahre funktioniert hat. Zum Beispiel war die Lebensversicherung lange Zeit ein Flaggschiff unter der privaten Altersvorsorge. Die garantierten Zinssätze lagen in den 90er Jahren bei 4%. Die Sicherheit war somit gegeben und die Altverträge waren lukrativ. Die derzeitige Situation hat sich deutlich zum Nachteil entwickelt. Heute ist diese Anlageform ein Minusgeschäft. Die Kosten fressen die Rendite komplett auf.

Die von staatlicher Seite offerierten Produkte und Angebote sind erstens auf Dauer nicht nachhaltig und zweitens werfen sie keine Rendite ab. Die einzigen, die daran verdienen, sind die Banken und Versicherungen, welche die angebotenen Produkte entwerfen, verschachteln und vertreiben. Leider ist die finanzielle Bildung in Deutschland eher schlecht, so dass die meisten Bürger falsch sparen und somit um ihr Geld gebracht werden. Die Kosten werden bei vielen Produkten intransparent dargestellt oder verschleiert. Die Aktuare der Versicherungsgesellschaften, sprich die hochqualifizierten Mathematiker, können zusammen mit den rechtlichen Abteilungen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sehr verschachteln. Nicht mal von Profis können diese dann sofort durchschaut werden. In den oftmals 50-100 Seiten kleingedruckten AGBs in Schriftgröße 6 finden sich Paragraphen und Wortfloskeln in hieroglyphischer Schrift extremen Ausmaßes wieder. Die hochbezahlten Anwälte und Mathematiker sind speziell darin ausgebildet, diese Verträge so obskur und intransparent zu gestalten wie möglich.

Retrozession als eine Art Obolus

In der Finanzbranche beispielsweise gibt es den so genannten Begriff der Retrozession. Diese fällt an, wenn beispielsweise ein Fonds in ein Kundendepot gekauft wird. Die Bank bekommt dann entsprechend der festgelegten unterschiedlich prozentualen Höhe eine Bestandsprovision von der Fondsgesellschaft gezahlt. Sie ist als eine Art Obolus zu sehen. Diese bewegt sich durchschnittlich zwischen 0,1%-0,8% vom angelegten Betrag. Es kommt also häufig ein beachtliches Sümmchen zusammen, welches an die Vertriebsgesellschaft (Bank, Versicherung etc.) gezahlt wird. Diese Kosten werden meistens nicht offen dem Kunden gegenüber kommuniziert. Angenommen, eine Bank kauft ihren Kunden insgesamt für 5 Millionen € einen Fonds ins Depot und die Retrozession liegt bei 0,5%. Dann bekommt die Bank 25.000€ jedes Jahr an Provisionen von der Fondsgesellschaft.

Weitere Kosten entfallen bei den Fonds auf Verwaltung und Vertrieb. Diese Gesamtkostenquote erstreckt sich oftmals zwischen 1,5%-2,5%. On top gibt es neuerdings viele Fonds mit einer Performance Fee in nicht unerheblicher Höhe. Diese liegt bei vielen zwischen 5-10%. Teilweise habe ich auch schon Fonds mit 20% erfolgsabhängiger Vergütung gesehen. Diese greift, sobald man eine bestimmte Schwelle erreicht hat und wird dann als Obolus an den Fondsmanager für seine gute Arbeit ausgeschüttet.

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