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ETFs mit Türkeischwerpunkt sind wieder im Kommen


Wer in türkische Aktien investiert ist, hatte bislang in diesem Jahr wenig zu lachen. Der Verfall der Türkischen Lira, die durch die USA angedrohten Sanktionen und der höhere Ölpreis ließen türkische Aktienwerte auf breiter Front in den Keller rutschen. Viele Anleger hatten sich auch schon in der ersten Jahreshälfte aus ihren Türkei-Engagements zurückgezogen.

 

Der Istanbuler Leitindex ISE National 100 brach gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn um mehr als 30 % ein. Vom Höchststand im Januar 2018 von 120.000 Punkten blieben bis Anfang August nur noch 90.000 Punkte übrig. Die passiv gemanagten Türkei-ETFs iShares MSCI Turkey und iShares MSCI Turkey UCITS, die an der New Yorker und Londoner Börse gehandelt werden, erlitten zwangsläufig das gleiche Schicksal.

 

Seit August 2018 gibt es allerdings wieder einen Hoffnungsschimmer. Viele Investoren kehren zurück, weil sich deutliche Einstiegssignale entdeckt haben und die Aktien zudem als unterbewertet gelten.

 

Die Probleme der türkischen Wirtschaft sind hausgemacht

 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der zuletzt in Deutschland weilte, und sich Hilfe aus Deutschland und der EU verspricht, hat die Krise der Türkischen Lira und damit verbundenen großen Probleme für die Wirtschaft selbst zu verantworten. Dem Verfall der Lira wäre eigentlich eine ordentliche Zinserhöhung entgegenzusetzen.

 

Die Inflation ist auf 16 % gestiegen. Die notwendigen Zinserhöhungen werden jedoch nicht vorgenommen, weil man auf türkischer Seite befürchtet, dass sich die Investitionen und das Wachstum abschwächen würden.

 

Erdogan braucht das Wirtschaftswachstum, damit ihm seine Anhänger nicht abspringen. Das BIP legte in 2017 immerhin um gut 7 %. Allerdings ist das Wachstum auf Pump finanziert. Die türkischen Anleihen wurden zudem in Euro oder US-Dollar aufgenommen.

 

Auch die Unternehmen sind stark mit Darlehen in Euro und US-Dollar finanziert. Die Wirtschaft, die zu einem sehr großen Teil auf den Binnenkonsum ausgerichtet ist, muss nun erheblich mehr Lira aufbringen, um ihren Kapitaldienst erbringen zu können. Die Folge: Die Produkte verteuern sich und die Arbeitslosigkeit steigt.

 

Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt jetzt schon über 11 %. Viele junge Fachkräfte verlassen das Land. Der Türkische Staat verliert durch die Rückzahlung der Anleihen erheblich an Devisenreserven. Neue Anleihen müssen zu absurden Zinsen angeboten werden.

 

Hinzu kommt der eigentlich unnötige Streit mit den USA, der bei vielen Anlegern das Fass sprichwörtlich zum Überlaufen brachte. Die rechtlichen Unsicherheiten im Land sind schon allein Grund genug, dass viele Investoren von einem Engagement in der Türkei absehen. Der Streit mit den USA brachte noch mehr Verunsicherung.

 

Seit August 2018 geht es zumindest an den Börsen wieder aufwärts

 

Viele Anleger, die streng nach dem Value Investing arbeiten, einer der bekanntesten Vertreter ist Warren Buffet, haben erkannt, dass türkische Aktien derzeit unterbewertet und entsprechend billig zu haben sind. Sie wagen den Schritt in die Unsicherheit und hoffen, dass sich der Disput zwischen Erdogan und Trump glättet und auch wieder Vernunft in die Zinspolitik einkehrt.

 

Der Mittelzufluss in die Türkei ETFs hat mittlerweile sogar ein Rekordniveau erreicht. Viele wollen dabei sein, wenn es wieder stabil aufwärts geht. Der Leitindex ISE National 100 konnte mittlerweile schon wieder die 100.000-Punkte-Marke erreichen. Die ETFs mit Türkei-Schwerpunkt geben ein entsprechendes Bild ab.

 

Wie kommen Anleger an türkische Aktien?

 

Am besten melden sich Anleger, die Türkische Aktien oder Anteile an ETFs auf türkische Aktien erwerben wollen einen Account bei einem Online-Broker zu. Beim Broker Lynx zum Beispiel können zusätzlich auch Optionen auf Türkei-Aktien gehandelt werden. Auch bei comdirekt oder bei der Consorsbank können Türkei ETFs gezeichnet werden.

 

Der Zahlungsanbieter Paypal wird bei vielen Brokern ebenfalls akzeptiert. Anleger sollten jedoch darauf achten, dass der Online Broker in einem EU-Mitgliedsstaat reguliert ist. Türkei-Aktien oder ETFs über die Hausbank zu erwerben, ist in vielen Fällen keine gute Idee.

 

Bei vielen Online Brokern stehen zudem kostenloses Schulungsmaterial sowie Videotutorials zur verfügung, um sich in Handelstechniken und Produkte einarbeiten zu können. Oft wird neuen Anlegern auch ein kostenloses Demo-Konto geboten, mit dem die Trades erst einmal geübt werden können. Bei riskanten Produkten wie CFDs oder Forex-Kontrakten ist dies sehr zu empfehlen.

 

 

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