Evonik: Bange machen gilt nicht

Lieber Leser,

Evonik will seine Marktführerschaft bei Spezialsilikonen verteidigen. Dazu baut der Konzern eine komplett neue Fertigungsanlage in Schanghai auf, wie der deutsche Chemiekonzern kurz vor Ostern bekannt gab.

Wozu benötigt man Spezialsilikone?

Spezialsilikone verleihen Kunststoffen dauerhaft mehr Elastizität. Deshalb findet man sie zum Beispiel in Autositzen, Matratzen und Polstermöbeln. Außerdem kommen sie bei Dämmstoffen, Entschäumern, Kühlgeräten, Lacken und Farben zum Einsatz.

Bange machen gilt nicht

Bange machen gilt nicht, denkt sich der Konzern wohl. Denn nach dem verheerenden Kursabsturz Anfang März infolge der düsteren Zukunftsprognose schaltet Evonik nun wieder in den Angriffsmodus. In Shanghai soll eine Bausumme „im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“ investiert werden, wie das Unternehmen mitteilte. Das Werk soll bereits Mitte des nächsten Jahres in Betrieb gehen.

Weshalb Shanghai?

Der Standort ist bewusst gewählt. Die Nachfrage nach Spezialsilikonen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen asiatische Industriekonzerne. Dazu äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Klaus Engel wie folgt: „Wir wollen die hohe Nachfrage in Asien zukünftig in noch stärkerem Maße aus lokaler Produktion bedienen. Deshalb bauen wir auch in dieser Region unsere Produktionskapazitäten aus.“

Ich gehe aber davon aus, dass die Ansiedlung noch einen zweiten Zweck verfolgt. Der Konzern will vermutlich die Produktionskosten senken. Denn so kann Evonik verhindern, dass ein chinesischer Konkurrent in den Markt einsteigt und den Preis unterbietet. Diese Investition kann deshalb aus meiner Sicht tatsächlich Weltmarktführerschaft von Evonik in diesem Bereich auf Jahre hinaus sichern.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse