Heidelberger Druck: Experte warnt vor Absatzproblemen in China

Lieber Leser,

die Commerzbank prophezeit der Heidelberger Druckmaschinen AG einerseits für das 2. Halbjahr ein größeres Wachstum. Anderseits scheint sie aber nicht so recht von der Strategie überzeugt zu sein.

Kurswertsteigerung von 25 %

Der zuständige Analyst Malte Schulz traut dem Anlagenbauer immerhin eine Kurswertsteigerung von 2,19 Euro (Schlusskurs am Mittwoch) auf 2,75 Euro zu. Dies würde einem Zugewinn von etwa 25 % entsprechen. Schulz geht von einer starken Nachfrage in Europa, in den USA und im Nahen Osten aus. Er warnt jedoch vor Absatzproblemen in China. Deshalb bleibt er auch bei seiner Empfehlung „Halten“.

Plausible Gründe für Durststrecke

Richtig ist, dass die Heidelberger Druck im letzten Quartal einen Nettoverlust von 37 Mio. Euro ausweisen musste. Doch dafür gab es zwei plausible Gründe. Zum einen hatte Heidelberger Druck im Frühjahr eine Anleihe vorzeitig zurückgezahlt, um in beträchtlichem Umfang Zinszahlungen einzusparen. Zum anderen herrscht in den Wochen und Monaten vor der Fachmesse drupa generell eine Auftragsflaute in der Druckmaschinenbranche. Alle Kunden warten auf die Präsentation der neuesten Maschinengeneration. Dieser typische Investitionsstau fällt in der Druckbranche noch gravierender aus, weil die Fachmesse nur alle vier bis fünf Jahre stattfindet.

Fachmesse bescherte hohen Auftragseingang

Die drupa bescherte der Heidelberger Druck dann Anfang Juni den erhofften Auftragseingang, der mit einem Volumen von 804 Mio. Euro äußerst üppig ausfiel. Der Auftragsbestand stieg zum Beispiel im Vergleich mit dem Vorquartal um 67 % auf 768 Mio. Euro. Diese Zahl gilt als wichtige Kennziffer, wohin sich das operative Ergebnis entwickelt. Der Trend zeigt eindeutig aufwärts. Die Warnung der Commerzbank hinsichtlich China sollten Sie als Anleger natürlich nicht ignorieren. Andererseits bin ich der Meinung, dass die Analyse doch sehr konservativ kalkuliert ist.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse