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Hoffen auf das perfekte Datenpaket


Fünf Verlusttage im Aktienmarkt, die globalen Staatsanleihemärkte in einem Bärenmarkt, EUR-USD wieder unter der Parität und USD-JPY erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert wieder über der Marke von 140 – das Bild, welches die Finanzmärkte zeigen, zeugt von hoher Anspannung. Nur „perfekte“ Datenpakete sind gut, eigentlich „gute“ Daten werden zu einer Belastung für die Kurse. Genau in dieser Phase bekommen wir den amerikanischen Arbeitsmarktbericht. Und wie bereits in den vergangenen Monaten ruht die Hoffnung nicht auf „guten“, Zahlen, sondern auf einem „perfekten“ Datenpaket.

Es ist ja nicht alles schlecht, was in diesen Tagen an Nachrichten und Entwicklungen auf uns einwirkt. Die Energiepreise in Europa beispielsweise haben in den vergangenen Tagen eine deutliche Kehrtwende vollzogen. Der Gaspreis ist seit seinem Hoch vor einer Woche um rund ein Drittel zurückgekommen, die Strompreisnotierungen sogar um die Hälfte. Durch die Nord Stream 1 Gas-Pipeline fließt seit Mittwoch wegen angeblicher Wartungsarbeiten auf russischer Seite zwar kein Gas mehr, offizielle Auftragsdaten deuten aber darauf hin, dass die Gaslieferungen in der kommenden Nacht zumindest teilweise wieder aufgenommen werden. Die deutschen Gaslager sind bereits zu 84 Prozent gefüllt. Die Bundesregierung tüftelt an Details ihrer Gasumlage, die EU-Kommission an einer Reform des Strommarktes. Aber trotz weiterhin sonnigen Wetters – wer frühmorgens vor die Tür tritt spürt, dass die Heizsaison unmittelbar bevorsteht.

Auch von konjunktureller Seite kommen Hoffnungszeichen, zurzeit allerdings eher für die USA als für Deutschland oder die Eurozone. Mutmaßlich infolge stetig fallender Benzinpreise hat sich die Stimmung unter den Konsumenten in den USA spürbar aufgehellt. Und auch die Unternehmen sind grundsätzlich mehrheitlich noch optimistisch. Während die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im August fast rund um den Globus einen Rückschlag verbuchen mussten, konnte sich der entsprechende Indikator für die USA leicht verbessern. Und der artverwandte ISM-Index für industrielle Branchen präsentierte sich entgegen den Volkswirte-Erwartungen eines Rückgangs stabil.

Für die Teilnehmer an den Finanzmärkten sind gute Daten derzeit allerdings schlechte Nachrichten. Je robuster sich die amerikanische Volkswirtschaft gegenüber den allfälligen Belastungsfaktoren zeigt, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit weiterer (kräftiger) Leitzinsanhebungen durch die Fed, so der allgemeine Tenor. Es braucht keine „guten“, sondern „perfekte“ Daten, um auch die Anleger wieder optimistisch zu stimmen. „Perfekte“ Daten in diesem Kontext zeichnen sich durch zwei Komponenten aus. Die eine Komponente würde robuste wirtschaftliche Aktivität widerspiegeln, die andere abnehmenden Inflationsdruck. Der heutige Arbeitsmarktbericht für die USA ist das Datenpaket schlechthin, welches diese beiden Komponenten beinhaltet. Da ist zum einen die Konjunkturkomponente aus Neueinstellungen, Erwerbstätigenpool und Arbeitslosenquote, und da gibt es die Komponente der durchschnittlichen Stundenlöhne. Wie bereits in den vergangenen Monaten ruht auch heute wieder die Hoffnung auf einem „perfekten“ Datenpaket: robuste Neueinstellungen in Höhe von 300 Tausend, nach Möglichkeit sollten Personen, die zuletzt nicht aktiv nach Jobs gesucht haben, in den Arbeitsmarkt zurückkehren, und die Lohnsteigerungen sollten maßvoll ausfallen, ein monatlicher Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne von weniger als 0,4% wäre hier die Zielmarke.

Ein solches Datenpaket würde dabei helfen, die Konjunkturaussichten halbwegs zuversichtlich zu halten (gut für Aktien) und gleichzeitig die Leitzinsanhebungserwartungen zu dämpfen (gut für Aktien und Anleihen). Die europäischen Aktienmärkte haben gestern den fünften Minustag hintereinander verbucht, die amerikanischen Indizes gingen dank einer Abendrallye immerhin noch gemischt aus dem Handel. Ein Bloomberg Total-Return-Index für die weltweiten Staatsanleihemärkte hat seit Anfang 2021 nun mehr als 20 Prozent eingebüßt und befindet sich damit nach herrschender Definition in einem Bärenmarkt.  Der handelsgewichtete US Dollar erreicht abermals ein neues 20-Jahres-Hoch, EUR-USD rutschte dadurch wieder unter die Parität und USD-JPY klettert erstmals seit fast 25 Jahren wieder über die Marke von 140. Bereits am Vormittag könnte sich die Stimmung an den Märkten etwas aufhellen, sollte der von der UN berechnete, viel beachtete und um 10 Uhr veröffentlichte Lebensmittel-Preisindex im August seine Serie von vier Monatsrückgängen in Folge fortsetzen…

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Der Beitrag Hoffen auf das perfekte Datenpaket erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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