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Marktupdate: Überraschende Leitzinssenkung Anleihekäufe katapultieren DAX über 9.700 Punkte – Euro unter Druck – Commerzbank springt an DAX-Spitze, Bilfinger schockt


Die Erwartungen an Mario Draghi und damit an die EZB bezüglich einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone waren bereits hoch, aber Herr Draghi hat noch eine Schippe draufgelegt. Völlig überraschend senkt die EZB den eh schon rekordniedrigen Leitzins in der Eurozone nochmals auf 0,05 Prozent und schafft ihn damit quasi völlig ab. Gleichzeitig kündigte die EZB heute nach ihrer Ratssitzung an, über ein “großangelegtes Kaufprogramm von Vermögenswerten (QE)” zusätzlich Geld in die Märkte zu pumpen. Gekauft werden sollen u.a. Kreditverbriefungen (ABS) und Pfandbriefe, wenngleich die Entscheidung für den Kauf von ABS nicht einstimmig fiel. Mit den angekündigten Maßnahmen will die EZB die Kreditvergabe an Unternehmen massiv unterstützen und so die schwächelnde Wirtschaft wieder in Gang bringen. Gleichzeitig soll damit auf die niedrige Inflation reagiert und deflationäre Tendenzen vermieden werden.

Der Aktienmärkte reagierte mit einem Freundensprung auf die überraschenden Maßnahmen. Der DAX, der im Vorfeld der EZB-Sitzung noch tief im Minus notierte und sein Tagestief bei 9.541 Zählern markiert, sprang über die Marke von 9.700 Zählern und lag im Tageshoch bei 9.712 Punkten. Aktuell liegt der DAX noch mit 0,6% im Plus bei 9.684 Zählern.

Besonders deutlich können Aktien der Commerzbank zulegen, die mit einem aktuellem Plus von 3,4% auf 12,20 Euro den DAX anführen, gefolgt von ThyssenKrupp mit +2% und Volkswagen mit +1,9%. Am Indexende rangieren momentan Merck (-0,6%), Fresenius (-0,7%) und BASF (-1,0%).

Die Commerzbank profitiert heute von Meldungen, dass das Institut mit den US-Behörden eine Einigung im Streit um sanktionierte Iran-Geschäfte erzielt hat. Angeblich soll man sich auf eine Strafzahlung von rund 650 Mio Euro geeinigt haben. Das ist zwar jede Menge Geld, dass am Gewinn der Bank nagt. Aber damit ist auch wieder ein Risikofaktor beseitigt, denn Unsicherheit mögen Aktionäre gar nicht. Und greifen deshalb heute bei Commerzbank-Aktien zu.

In der zweiten deutschen Börsenreihe liegen die Indizes nach anfänglich ebenfalls sehr deutlichen Kursverlusten inzischen ebenfalls im Plus. Der MDAX erholt sich vom Tagestief bei 16.122 Zählern und liegt aktuell mit 0,2% im Plus bei 16.274 Punkten. Und der TecDAX, der im Tagestief bei 1.257 Punkten lag, steht inzwischen 0,25% höher bei 1.264 Zählern.

Besonders heftig kommen heute im MDAX Aktien von Bilfinger unter die Räder, nachdem das Unternehmen das zweite mal innerhalb kürzester Zeit die eigenen Gewinnprognose einkassiert und recht deutlich nach unten korrigiert (Details dazu HIER). Bilfinger-Aktien verlieren aktuell über 10 Prozent auf 53,40 Euro.

Kräfig unter die Räder kommt heute der Euro, der bereits in den letzten Tagen und Wochen kräftig nachgegeben hat. Noch niedrigere Zinsen machen Anlagen in der Eurozone noch weniger attraktiv, zumal in den USA wohl eher mit steigenen Zinsen zu rechnen ist. Der Euro verliert über einen Cent und fällt aktuell in Richtung 1,30er-Marke und kostet aktuell 1,3012 USD.

Die US-Börsen dürften heute vermutlich höher in den Handelsstag starten, zumindest wenn man den vorbörslichen Indikatoren glaubt. Die Indikation auf den Dow Jones liegt mit 17.108 Punkten rund 30 Punkte über dem Vortagesschluss. Und S&P- und NASDAQ-Future liegen momentan beide mit 0,3% im Plus.

Von konjunktureller Seite stehen heute Nachmittag aus den USA noch der ISM-Dienstleistungsindex auf dem Programm.

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Quelle: kapitalmarktexperten.de


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