Nach KUKA nun Aixtron: Droht Deutschland jetzt der Ausverkauf?!

Lieber Leser,

droht Deutschland der Ausverkauf. Nach dem Roboterhersteller KUKA haben es chinesische Investoren erneut auf einen Maschinenbauer aus deutschem Hause abgesehen. Objekt der Begierde ist der Konzern Aixtron, der Maschinen für die Herstellung von Halbleitern produziert. Wie zu Beginn dieser Woche bekannt wurde, plant das chinesische Unternehmen Fujian Grand Chip Investments (FGC) die Übernahme des in Schieflage geratenen Konzerns aus Herzogenrath. Das konkrete Angebot beläuft sich dem Vernehmen nach auf 670 Mio. Euro und umgerechnet 6 Euro pro Anteilsschein. Damit würde auf den durchschnittlichen Aktienkurs der letzten drei Monate ein Aufschlag von mehr als 50 Prozent gezahlt werden. Dennoch kann man den Deal, so er denn zustande kommen würde, aus meiner Sicht mit Fug und Recht als Schnäppchen bezeichnen. Im vergangenen Kalenderjahr büßte die Aktie deutlich an Wert ein und fiel von über 9 Euro auf den Tiefpunkt von 3 Euro. Im Dezember sorgte eine Auftragskorrektur für einen heftigen Kursrutsch. Das Management von Aixtron hat das Angebot derweil begrüßt und verspricht sich durch die Partnerschaft einen besseren Zugang zum chinesischen Markt. Vorstandschef Martin Goetzeler erklärte hierzu im Rahmen einer Telefonkonferenz: „Die Transaktion bietet die Chance, in China zu wachsen.“ FGC wird seinerseits von dem 20-Mrd. schweren Halbleiter-Staatsfonds Sino IC unterstützt und plant eigenem Bekunden nach keine einschneidenden Veränderungen bei Aixtron. Man wolle dem Maschinenbauer, der im vergangenen Jahr große Verluste eingestrichen hat und auch in diesem Jahr rote Zahlen erwartet, mit Investitionen helfen das Portfolio zu verbessern. Bei der Mindestannahmequote für das voraussichtlich im Juli beginnende Übernahmeverfahren hat man sich auf Wunsch des Investors auf 60 Prozent statt der üblichen 50 + 1 Regel geeinigt. Der Deal könnte somit bis Ende des Jahres über die Bühne gehen, sofern die Wettbewerbshüter keine Einwände erheben.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse