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Neu im Depot: Stella-Jones


Stella-Jones Inc. (891500) ist ein holzverarbeitendes Unternehmen aus Kanada, das Eisenbahnschwellen, Leitungsmasten und Bauholz produziert und vertreibt sowie damit verbundene Dienstleistungen anbietet. Die wichtigsten Kunden von Stella-Jones sind Eisenbahngesellschaften, Energieversorger und Telekommunikationsunternehmen in den USA und Kanada. Denn Bahnschwellen und Strommasten aus Holz müssen regelmäßig nach einer gewissen Zeit ersetzt werden. Damit macht Stella-Jones etwa 75% seines Geschäfts. Der Rest kommt aus dem Verkauf von Holz für den Wohnungsbau und andere Anwendungen, wie z.B. Brücken und Stege. Das Geschäft von Stella-Jones ist sehr einfach zu erklären: Das Rohholz wird eingekauft, zu den passenden Formen und Größen verarbeitet, mit haltbarmachenden Stoffen behandelt, dann gelagert und getrocknet und schließlich an die Kunden ausgeliefert.

Was mir neben dem einfachen Geschäftsmodell an Stella-Jones gefällt, ist die Entwicklung einiger Finanzkennzahlen in den letzten zehn abgeschlossenen Geschäftsjahren:



2006 2015  
Umsatz in Mio. CAD 224 1.559 +596%
Gewinn je Aktie 0,44 2,04 +364%
Dividende je Aktie 0,04 0,32 +700%
Aktienkurs 3,50 52,51 +1.400%

(Quelle: Morningstar)

Woher kommt dieses beeindruckende Umsatz- und Gewinnwachstum? Stella-Jones wächst organisch, aber vor allem durch Übernahmen anderer Holzverarbeitungsunternehmen. Das führt zu gesteigerter Produktion und einer größeren Marktreichweite, so dass Stella-Jones von Skaleneffekten profitiert und seine Kunden besser, schneller und günstiger beliefern kann. Erklärtes Ziel von Stella-Jones ist es, zum führenden Holzlieferanten Nordamerikas zu werden. Trotz der Zukäufe steht Stella-Jones mit einer Eigenkapitalquote von über 50% finanziell solide da.

Stella-Jones hat seine Dividende in den vergangenen elf Jahren in Folge angehoben und dabei glatt verzehnfacht (für 2016 gibt es 0,40 CAD). Das Payout-Ratio liegt dennoch nur bei 17%. Eine niedrige Ausschüttungsquote ist immer positiv, denn sie lässt Spielraum für weitere Dividendenerhöhungen in der Zukunft. Und sie macht bei einem Unternehmen Sinn, wenn es eine konstant hohe Eigenkapitalrendite erwirtschaftet. Die Eigenkapitalrendite von Stella-Jones belief sich in der letzten Dekade zwischen 15% und 24%. Das ist beachtlich und zeigt, dass das Management von Stella-Jones das freie Kapital derzeit besser verwenden kann, als es in Form von Dividenden auszuzahlen.

Stichwort Management: Stella-Jones wird seit 2003 von Brian McManus, einem früheren Automechaniker, geführt. Im Studium beschäftigte sich McManus bereits in einer wissenschaftlichen Arbeit mit Stella-Jones und wechselte nach der Tätigkeit für eine Investmentbank, die wiederum Stella-Jones als Kunden hatte, in die Leitung des Unternehmens, das er vorher ausführlich studiert hatte. Für Stabilität sorgen außerdem zwei Großaktionäre: Die beiden Unternehmen Stella S.p.A. und James Jones & Sons Ltd. halten etwa 40% der Aktien. Die ganze spannende Geschichte von Stella-Jones ist hier nachzulesen.


Wo ist der Haken an der Sache? Eine langfristige Prognose des Geschäfts von Stella-Jones ist nicht einfach. Für Bahnschwellen könnten anstelle von Holz auch andere Materialien zum Einsatz kommen. Stromleitungen könnten unter der Erde verlegt oder aufgrund einer dezentraler organisierten Stromversorgung überflüssig werden. Ich halte diese Risiken für vertretbar. Denn Holz ist in Nordamerika traditionell der bevorzugte Baustoff, in großen Mengen verfügbar und auf absehbare Zeit wohl die schnellste und kostengünstigste Lösung für den Ausbau und den Erhalt der Eisenbahn- und Netzinfrastruktur.
 

Viel Wald und Holz gibt es im Yoho Nationalpark, British Columbia, Kanada. Das Foto habe ich im Jahr 2009 aufgenommen. Hätte ich damals Aktien von Stella-Jones gekauft, könnte ich mich heute über einen Kursgewinn von 900% freuen.

Bei einem aktuellen Börsenkurs von 45 CAD wird Stella-Jones mit einem geschätzten 2016er KGV von ca. 17 und einer Dividendenrendite von rund 0,9% gehandelt. Für ein Unternehmen mit jährlich zweistelligen Wachstumsraten erscheint die Bewertung attraktiv. Dafür habe ich die niedrige Einstiegsrendite in Kauf genommen und mir 100 Stück ins Depot gelegt.


Quelle: armercharlie


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