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Nicht mit der Mode gehen


"Unser Grundsatz ist simpel. Er lautet, dass man nicht mit der Mode gehen darf. Weder auf den Märkten, noch sonstwo. Und diese Regel erfordert viel Fleiß." Das ist mein Lieblingszitat der Managerin eines sehr erfolgreichen Londoner Investmentfonds im Energiesektor. Der Anspruch des Fonds ist es, jede einzelne Investition von Grund auf zu verstehen und nicht gängigen Meinungen zu folgen. Dieser Ansatz gefällt mir wirklich sehr gut. Auch ich habe anfangs einige klare Kriterien für den Aktienkauf definiert, um mein Depot systematisch und unabhängig von der täglichen Flut an Finanzinformationen aufzubauen. Und so beteiligt sich der Fonds ganz entgegen des Mainstreams vor allem an konventionellen Kraftwerken und Versorgungsunternehmen. Denn, so die Fondsmanagerin etwas spöttisch, "vor lauter Begeisterung für erneuerbare Energien wird vergessen, dass Stromerzeugung ein paar einfachen physikalischen Gesetzen folgt." Die Fondsinvestments sind äußerst profitabel und bringen eine Rendite zwischen 20% und 25%.

Wer sich jetzt frägt, wann denn endlich der Name dieses unbekannten Fonds kommt, um darin Geld anlegen zu können, den muss ich leider enttäuschen: Der Investmentfonds LSK Capital existiert nur in einem Roman, den ich gerade gelesen habe. Und die geheimnisvolle Fondsmanagerin hat auch noch eine dunkle Stasi-Vergangenheit. Das kommt nach langer Zeit heraus, weil ein Fraunhofer-Institut eine hochmoderne Papierschnipselmaschine entwickelt hat. Klingt skurril, führt im Roman aber zur entscheidenden Wende. So heißt das Buch auch: "Wende", geschrieben von Eva Ladipo.Ein spannender, unterhaltsamer und lehrreicher Thriller über deutsche Geschichte, Energiepolitik und Kapitalanlage. Nach diesem erstklassigen Lesevergnügen habe ich gleich in meine Reserven aus den ETF-Verkäufen gegriffen und zwei Dividendenaktien gekauft, die etwas aus der Mode gekommen sind:


GlaxoSmithKline plc (940561) ist eines der weltweit führenden Pharma- und Konsumgüterunternehmen aus Großbritannien. GSK entwickelt, produziert und vertreibt Medikamente, Impfstoffe, Arzneimittel, Nahrungsergänzungs- und Gesundheitsvorsorgeprodukte. Während Finanzmedien und Investoren gerade viel über eine Einstiegschance beim dänischen Insulinhersteller Novo Nordisk spekulieren, setze ich weiter auf den eher unbeliebten, aber breit aufgestellten Gesundheitskonzern GSK. Zwar hat sich der Aktienkurs in den letzten zehn Jahren in einer Spanne zwischen 11 GBP und 17 GBP faktisch nur seitwärts bewegt. Und die wellenartige Gewinnentwicklung je Aktie, von 0,94 GBP über 0,32 GBP auf 1,72 GBP, erinnert eher an ein zyklisches Industrieunternehmen als an einen defensiven Pharma- und Konsumriesen. Punkten kann GSK aber mit seinem Bekenntnis zu stabilen Dividenden. 2016 und 2017 sollen jeweils 0,80 GBP ausgezahlt werden. Das ergibt eine aktuelle Dividendenrendite von 4,9%. Mein letzter Kauf lag über ein Jahr zurück. Nun aber habe ich den deutlichen Kursrückgang in Euro für eine Aufstockung von GSK genutzt.

McDonald's Corp. (856958) betreibt und konzessioniert 36.000 Schnellrestaurants in 120 Ländern der Welt. In den Selbstbedienungsfilialen unter der Marke des US-Konzerns werden täglich 69 Millionen Fastfood-Gerichte ausgegeben. Mit McCafe wurde außerdem eine Kaffeehauskette in die Burgerläden integriert. Seit 1965 ist McDonald's an der Börse notiert und scheint aus der Zeit gefallen zu sein: Immer noch dasselbe ungesunde Essen, viel Abfall, wenig Service - das kann doch heutzutage nicht mehr funktionieren? Tatsächlich ist der Gewinn je Aktie seit ein paar Jahren leicht rückläufig, dennoch konnte er innerhalb der letzten Dekade von 2,83 USD auf 4,80 USD gesteigert werden. Noch besser sieht es mit der Dividende aus, die in den vergangenen 40 Jahren in Folge angehoben wurde. 2016 werden 3,61 USD ausgezahlt, das ergibt eine aktuelle Dividendenrendite von 3,2%. McDonald's gibt immer mehr eigene Restaurantfilialen ab und setzt stärker auf stabile Lizenzeinnahmen von seinen Franchisenehmern. Mir ist um diese altmodische Restaurantkette nicht bange und so habe ich nahe des 52-Wochen-Tiefs in Euro nachgekauft.

Wie im Roman wünsche ich uns viele erfolgreiche Investments gegen die Mode!




Quelle: armercharlie


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