Solarworld: Zappenduster?

Liebe Leser,

diese Woche besonders interessant für unsere Leser war unsere Berichterstattung zum Bonner Solarmodulhersteller Solarworld.

Denn hier mussten die Anleger mit einer weiteren unheilvollen Nachricht zurechtkommen. Doch warum? Im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass die Jahresziele bei Umsatz und Ergebnis (Ebit) wohl nicht erreicht werden können. Für die Aktionäre mittlerweile ein gewohntes Bild, da erst vor rund drei Monaten die Prognose nach unten korrigiert wurde. Zumindest ein kleiner operativen Gewinn sollte jedoch noch herausspringen. Nun scheint Solarworld wegen weltweiter Überkapazitäten und des daraus resultierenden Preisverfalls nicht einmal mehr hierzu in der Lage. Damit wird wohl auch das angepeilte Umsatzziel von einer Milliarde Euro zur Makulatur verkommen. Jedoch: An dem Vorhaben, den Absatz um 20 Prozent zu verbessern, will das ehemalige TecDAX-Unternehmen nichtsdestotrotz festhalten.

Wegen des Preisdrucks in der Solarbranche war Solarworld in eine schwere Schieflage geraten, mit Schulden von netto mehr als 233 Mio. Euro. Auch ein möglicherweise existenzbedrohender Rechtsstreit macht dem Unternehmen zu schaffen, denn in den USA wird der Zwist mit dem Siliziumhersteller Hemlock gerichtlich ausgefochten. Erst wenn hier der Ausgang feststeht, können die Aktionäre – vielleicht – aufatmen.

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