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Tatsächlich Veränderung in der chinesischen Währungspolitik?


Nachdem China heute angekündigt hat, die Bindung des Renminbi an den Dollar zu lockern, ist dies das ganz große Thema heute in allen Gazetten und Finanzblogs.

FTD: “Was die Renminbi-Aufwertung bringt

FT Alphaville: Renminbi variations

Forbes.com “Currency Regime Change In Beijing: What It Means”

Alle Welt fragt sich: ”Gibt es tatsächlich einen Schwenk in der chinesischen Währungspolitik?”. Seit Jahren schon halten die Chinesen ihre Währung künstlich schwach um so den eigenen Export zu pushen, was ja bisher offensichtlich auch ganz gut gelungen ist, die exorbitanten Devisenreserven und auch die Außenhandelsüberschüsse sowie Exportquoten sprechen hier ja eine ganz klare Sprache.

Kritisiert wird die Währungspolitik schon lange, besonders Amerika drängt auf ein ”Einlenken” Chinas, d.h. den Renminbi entweder aufzuwerten oder – noch besser - frei gegen den Dollar konvertieren zu lassen. Ganz klar: Amerika, die ja eh am “Finanzierungstrop” China hängen (China ist inzwischen vor Japan größter Käufer von amerikanischen Schuldtiteln) würde sich gern etwas befreien von der Überflutung von chinesischen Billigimporten, der Abwanderung teurer amerikansicher (Produktions)arbeitsplätze nach China, würde gerne selber wieder mehr Exporteur sein. Und als logische Folge auch das Außenhandelsdefizit gegenüber China reduzieren, was gleichzeitig dazu führt, dass weniger Dollars von US-Konsumenten nach China wandern und dort den Devisenberg weiter erhöhen.

Die Börsen weltweit machten heute nach Bekanntwerden jedenfalls erstmal alle einen ordentlichen Sprung nach oben, da sich die Anleger einen faireren Welthandel ohne die Dominanz der Billigexporte aus China versprechen.

Aber mal ganz ehrlich: Glaubt wirklich jemand, dass die Chinesen mal einfach so mir nichts, dir nichts den Wechselkurs freigeben, einen der Hauptgaranten für das bisherige chinesische Wirtschaftswachstum? Also wir nicht. An anderer Stelle haben wir hier bereits mehrfach darauf hingewiesen, wie abhängig die Chinesen von einem jährlichen Wirtschaftswachstum von mind. 8 Prozent sind, um die Lage im Land stabil und die Massen an Chinesen beschäftigt und damit ruhig zu halten. Das werden sie sich nicht einfach mal so riskieren, um irgendwelchem politischen Druck nachzugeben, schon gar nicht aus den USA. Das haben die Chinesen inzwischen nicht mehr nötig, befinden sie sich doch schon lange auf Augenhöhe mit den absoluten Wirtschaftsmächten dieser Welt und geben ihrerseits eher die Marschrichtung vor bzw. verfolgen gezielt und konsequent Eigeninteressen.

Und genau aus dieser Sicht sollte man die aktuellen Diskussionen betrachten. Unserer Meinung nach steckt in der Ankündigung einer Abwertung  mehr Kalkül,  als wir uns vorstellen können. Wie FT Alphaville in seinem Beitrag schreibt, steht das G20-Treffen vor der Tür. Eines der Hauptthemen dort wäre sicher wieder Chinas unterbewertete Währung und die damit verbundenen Ungleichgewichte gewesen. Diesen Diskussionen hat China mit dem Schritt schon mal komplett allen Boden entzogen.

Darüber hinaus haben die Chinesen mit diesem Schritt auch allen Androhungen aus Amerika die Grundlage genommen. Betrachtet man die Ankündigung genauer (HIER geht’s zum offiziellen Statement der PBOC) und sieht, wie langsam sich diese “Entwertung” des Renminbi gegenüber dem Dollar tatsächlich vollziehen soll, dann kann man sehr gut nachvollziehen, wie es China geschafft hat, mit der Aussendung eines sehr kleinen Signals vorerst alle Kritiker die Grundlage zu entziehen und auch einen möglichen drohenden Handelskrieg mit den USA vorerst zu beseitigen.

Von China lernen heißt wohl inzwischen auch siegen lernen ;-)

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Quelle: kapitalmarktexperten.de

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