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Total irrational!


Bereits heute sind sich die Experten einig, dass sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2011 wieder verlangsamen wird. Gleichzeitig gibt es Stimmen die behaupten, dass wir uns inzwischen wieder in einem überkauften Aktienmarkt befinden würden. Eine stärkere Korrektur sollte die Folge sein, die diese Überbewertungen wieder abbaut, heißt es oftmals in solchen Meldungen. Aber was wenn diese Korrektur nicht kommt? Was wenn die Aktienmärkte weiter ansteigen werden, und das nicht mal unbedingt aus dem Grund das es der Wirtschaft wieder besser geht? Teilweise waren die Kurssteigerungen in den letzten Monaten wohl mehr als berechtigt, wie die jeweiligen Quartalsberichte gezeigt haben. Vergessen wird bei solchen Aussagen auch offensichtlich, dass wir uns bis vor Kurzem in einer extremen Krise befunden haben, in der die Börse deutlich nach unten übertrieben hat, wie sie das immer zu tun pflegt, wenn die Stimmung im Keller ist.

Vor allem aber wird vergessen, dass sich inzwischen deutlich mehr Liquidität in allerlei Anlageklassen befindet, als dies noch vor knapp zwei Jahren der Fall gewesen ist. Die Unsummen, die nahezu alle Regierungen dieser Welt zur Rettung der Situation, für Konjunkturpakete oder ähnliches aufgewendet haben, suchen immer noch nach sinnvollen Anlagemöglichkeiten. Der Anleihemarkt ist nahezu ohne Rendite, und es wird nach Alternativen gesucht. Aber sicher soll es sein!!! Die Angst vor dem Verlust des sauer ersparten Geldes sitzt tief und treibt seltsame Blühten. Menschen kaufen massiv Anleihen, selbst wenn es keine Rendite dafür gibt, und investieren damit eigentlich in genau das wovor sie die größte Angst haben. Ob Staatspleiten, Währungsreformen oder eine Hyperinflation, hier lauern die wirklichen Gefahren für ihr Geld!

Auch die Goldhausse ungeahnten Ausmaßes kommt langsam ins Stocken. Relativiert um die Währungsdifferenzen zum Dollar waren auch die Steigerungen beim Goldpreis für viele Anleger eher uninteressant. Seit Wochen steht der Goldpreis für Europäer nahezu auf der Stelle, für Australier war das Ergebnis einer Goldspekulation gar ein Nullsummenspiel. Wer zuletzt noch eingestiegen ist muss befürchten bei einer stärkeren Korrektur im Goldpreis nun auch noch Geld zu verlieren. Es heißt immer so schön, Gold sei ein Geld-Aufbewahrungs-Mittel. Auch diese Aussage ist natürlich nur bedingt richtig und greift lediglich bei oben beschriebenen Extremsituationen.

Teile des billigen Kapitals mit dem die Märkte geflutet wurden fließen in die Realwirtschaft als Investitionskapital oder in den Konsum, zumindest war das die große Hoffnung der Amerikaner. Doch große Kapitalreserven verbleiben als Investment in der Finanzwelt. Der Rentenmarkt ist inzwischen ausgereizt, Rohstoffe wieder sehr teuer, in den Charts der Rohstoffe sieht man bereits heute wieder deutliche Blasen die irgendwann platzen könnten. Aktien sind im direkten Vergleich immer noch verhältnismäßig günstig, teilweise sogar deutlich unterbewertet. Auch wenn man von einer Verlangsamung des Wachstums ausgeht, der wichtigste Treibstoff für weitere Kurssteigerungen bleibt die enorme Geldmenge mit der die Notenbanken die Märkte nahezu ersäufen, und diese Quelle scheint so schnell nicht zu versiegen.

Hinzu kommt noch, dass man seit einiger Zeit beobachten kann, dass die Kapitalströme aus den Anleihen- und Rohstoffmärkten offenbar nun in die Aktienmärkte zurück fließen. Dies war das Szenario von dem wir bereits vor Wochen ausgegangen sind. Wenn alles “planmäßig” läuft werden diese Ströme nun täglich weiter zunehmen, und den Aktienmarkt weiter mit Liquidität versorgen. Wenn dann noch die Rohstoffpreise einknicken wird der Aktienmarkt seine Rallye in ungeahnten Dimensionen fortsetzen. Gerade wegen der inzwischen erkennbaren Gefahren der Staatsüberschuldung, drohender Währungskriege und Spekulationsblasen in einigen Asset-Klassen, steht uns wahrscheinlich die eigentliche Hausse an den Aktienmärkten erst noch bevor. Auch das ist natürlich kein Freifahrtschein für die Zukunft. Wie immer gilt in diesen Zeiten auch hier, dass eine gewisse Vorsicht und vor allem gezieltes Stock-Picking und Diversifikation durchaus angebracht ist.


Quelle: www.investorsinside.de


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