Menü
Microsoft selbst warnt vor der Verwendung von Internet Explorer, da er nicht mehr den neuesten Web- und Sicherheitsstandards entspricht. Wir können daher nicht garantieren, dass die Seite im Internet Explorer in vollem Umfang funktioniert. Nutze bitte Chrome oder Firefox.

Warten auf die Inflation oder Godot?


In Samuel Beckett´s Theaterstück warten die beiden Protagonisten Estragon und Wladimir auf eine Person Namens Godot. Beide kennen diese Person nicht. Sie wissen auch nicht ob es diese Person auch wirklich gibt. Zwei Akte lang tritt das Stück auf der Stelle, es wird über belangloses gelabert und gestritten und letztendlich erscheint die Person nicht. Es ist auch nicht relevant ob es Godot tatsächlich gibt. Allein die Ankündigung, anderer in die Handlung verstrickten Person, seiner baldigen Erscheinung, stärkt den Glauben danach, sorgt für Verwirrung und bietet weiteren Diskussionsstoff.

Genau wie im Theaterstück Estragon und Wladimir auf Godot warten, warten wir auf die Inflation. Deren Erscheinen wird auch quer durch die Median angekündigt, genau wie im Theaterstück.

Ich frage mich nur immer, wie kann im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld Inflation entstehen. Spätestens seit den 80iger Jahren hat sich die Geldwirtschaft von der Realwirtschaft abgekoppelt. Während die Realwirtschaft linear in kleinen Prozentpunkten, einmal mehr – einmal weniger – mal auch nicht, gewachsen ist, hat sich die Geldwirtschaft exponentiell entwickelt. Sie ist der realen Wirtschaft um ein Vielfaches davon gelaufen.

Fakt 1 ist. Die Realwirtschaft wächst derzeit in Europa und den USA nur gering, auch die Vorschau für 2013, fällt sehr bescheiden aus und das obwohl die EZB die Zinsen nach wie vor auf einem historischen Tiefstand hält und die USA seit Jahren eine Null Zins Politik betreiben. Wo soll hier also Inflation entstehen.

Fakt 2 ist. Es wird Geld gedruckt, auf Teufel komm raus. In Europa genauso wie in den USA. Dies sollte an und für sich die Inflation anheizen. Wir sehen aber, dass dem nicht so ist. Das prekäre ist, das Geld fließt nicht in die Realwirtschaft um diese anzukurbeln sondern in die Geldwirtschaft. Es werden damit die immer größer werdenden Zinslasten, an die Gläubiger bedient und beschleunigt so das auseinanderklaffen von der Real- und Geldwirtschaft.

Wir beobachten auch, das sich die wichtigsten Börsen Indexes, den historischen Höchstständen nähern und das in einem realwirtschaftlichen Umfeld das nicht überzeugt und dessen Ausblick auch nicht zu überzeugen weiß. Da die lukrierten Einnahmen aus der Geldwirtschaft, nicht in die Realwirtschaft fliesen, sondern wiederum in die Geldwirtschaft, wird diese noch zusätzlich aufgebläht. Es ist wie beim Wasser, das Geld sucht sich den leichtesten Weg und dieser führt nun mal NICHT in die Realwirtschaft.

Ein Abbau von Verbindlichkeiten der hoch verschuldeten Staaten über die Inflation, wird so nicht funktionieren.

Ausblick. Die Schere zwischen der Geldwirtschaft und der Realwirtschaft, wird sich immer weiter öffnen und das Geld wird immer weiter fliesen, bis…

Tirom, 2012.12.03

Like: 0
Teilen

Kommentare