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Was passiert mit Chinas Wirtschaft?


Unter der Schlagzeile „Chinas Wirtschaft schwächelt“ berichtet das Handelsblatt am Mittwoch über ein Fallen sowohl der chinesischen Exporte als auch der Importe. Die offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung weisen nach dem Artikel im Juni einen Rückgang der Exporte um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat aus.

Wie das Handelsblatt weiter berichtet, liegen die von der Regierung zur Verfügung gestellten Zahlen deutlich hinter den Schätzungen der Experten, die beim Export ein Wachstum von drei bis vier Prozent erwartet hätten. Auch das Wirtschaftswachstum soll in China im ersten Quartal 2013 zurückgegangen sein und eine weitere Verlangsamung wird erwartet.  Als Gründe werden die weltweit nachlassende Nachfrage für chinesische Waren genannt sowie die Bemühungen der chinesischen Zentralbank, den Kreditboom im Lande in den Griff zu bekommen.

Hier dürfte auch der innere Kern der Nachricht aus China liegen. Regierungschef Li Keqiang ist sichtlich bestrebt, die ausufernde Kreditvergabe der Banken zu bremsen. Seit Jahren bekommt die chinesische Regierung die Banken in diesem Bereich nicht in den Griff. In den letzten drei Jahren wurden die von der Regierung vorgegebenen Quoten für die Kreditvergabe durch die Banken immer überschritten. Dabei wurde die Quote schon durch die Regierung kräftig ausgedehnt. Für das Jahr 2010 hatte die Regierung den Banken vorgegeben, maximal 7,5 Billionen Yuan zu verleihen. Für dieses Jahr wird die Quote mit 18 Billionen Yuan geschätzt. Aber bis Ende Mai sollen die Banken bereits 10 Billionen Yuan an Krediten vergeben haben. Mit dem Ausufern der Kredite steigt für Chinas Banken jedoch die Gefahr eines Anstiegs fauler Kredite, da zunehmend auch weniger solvente Firmen und weniger einträgliche Projekte finanziert werden. Zudem wird die Immobilienblase durch die expansive Kreditvergabe immer weiter ausgedehnt.

Ob die aktuell veröffentlichten Zahlen nun das tatsächliche Wirtschaftsgeschehen wieder geben, kann ebenso bezweifelt werden wie die Gültigkeit vergangener Zahlen. Ein Abbremsen der Kreditvergabe der Banken aus Furcht vor einem Stillstand der Wirtschaft wird Premier Li Keqiang jedoch in jedem Fall recht sein, denn ganz in diesem Sinne äußerte er sich auch gegenüber der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua bei der Bekanntgabe der aktuellen Wirtschaftszahlen. Er betonte, dass die chinesische Wirtschaft reformiert werden müsse, um eine gesunde Entwicklung zu erreichen, bei der Wachstumsrate, Beschäftigung und andere Indikatoren nicht nach unten abrutschen, die Inflation jedoch auch bestimmte Obergrenzen nicht überschreitet.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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