Wirecard: Eine Einschätzung der aktuellen Situation!

Lieber Leser,

was ist bloß mit der Wirecard-Aktie los? Das Papier des Zahlungsabwicklers ist Ende September in einen Abwärtsstrudel geraten, der auf den ersten Blick schwer zu verstehen ist. Denn das Unternehmen aus Aschheim bei München liefert reihenweise positive Neuigkeiten. Durch den Fokus auf den Online-Handel und mobile Zahlungslösungen partizipiert Wirecard an einem stark wachsenden Markt. Inzwischen gibt es zahlreiche Kooperationen mit nationalen und internationalen Firmen, unter anderem aus der Tourismus-Branche. Daneben arbeitet Wirecard mit vielen Kreditkartenanbietern zusammen und übernimmt neben der Zahlungsabwicklung auch Aufgaben des Risikomanagements. Längst ist das TecDAX-Unternehmen nicht mehr nur in Deutschland, sondern auch international und weltweit tätig.

Auch die operativen Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache

Im dritten Quartal konnten die Erlöse um ein Drittel auf 267,6 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich gar um 36 Prozent auf 81,5 Mio. Euro, nach Steuern verblieb ein Reingewinn von 49,4 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Wirecard mit einem Ebitda zwischen 298 bis 312 Mio. Euro. Auch in 2017 soll das starke Wachstumstempo fortgesetzt werden. Hier geht die Konzernführung von einem Ebitda im Bereich 382 bis 400 Mio. Euro aus, was einem Ergebnisplus von knapp 30 Prozent entsprechen würde.

Doch was ist es dann, dass manch einem Anleger Sorgen bereitet?

Zuletzt hatte die US-Investmentbank Morgan Stanley in einer Studie Zweifel an der Qualität des Wachstums von Wirecard geäußert. Damit dürften die Analysten auf den Cashflow abzielen, der regelmäßig negativ ausfällt. Auf 9-Monats-Sicht stand hier wegen hoher Investitionsausgaben ein Saldo von minus 70 Mio. Euro zu Buche. Geschuldet ist dies der derzeit starken Expansionstätigkeit. In den kommenden Perioden muss sich zeigen, dass die Zukäufe ihr Geld wert waren.

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