Gazprom – Mehr Gas und weniger EU-Auflagen?

Lieber Leser,

am Freitagabend wurden durch eine EU-Kommission die Nutzungsregeln für die bestehende deutsche Opal-Gaspipeline angepasst. Durch diese neuen Regelungen wird es Gazprom ermöglicht, die Nutzung der Pipeline zu erhöhen. Seit der erstmaligen Nutzung der Pipeline 2011 ist diese durch einen vorherigen Beschluss aus dem Jahr 2009, zu 100 Prozent von den Vorgaben des EU-Binnenmarktes ausgeschlossen.

Nach dem Beschluss am Ende der letzten Woche kann Gazprom weiterhin 50 Prozent der vorhandenen Kapazität ohne weitere Auflagen nutzen. Für die restlichen 50 Prozent sind jedoch Vorlagen zu erfüllen. Gerade für marktführende Unternehmen besteht folgende Einschränkung. Für mindestens 10 Prozent bis maximal 20 Prozent der Kapazität ist das Mitbieten nur auf einen Grundpreis erlaubt. Das soll dazu führen, dass auch kleinere Energieversorger diesen Grundpreis überbieten können, um den Wettbewerb auf dem Markt zu stärken.

Durch diese Entscheidung wird es Gazprom jedoch ermöglicht, die Ausnutzung der Kapazität durch Auktionsbeteiligungen auf 80 Prozent oder mehr zu erhöhen. Die Anfrage der Bundesnetzagentur über die Höhe der Kapazitäten, bei der ohne Auflagen mitgeboten werden kann, wurde durch die EU-Kommission dennoch nach unten angepasst. Diese neue Regelung für die deutsche Opal-Pipeline gilt bis zum Jahr 2033.

Ein Trendausbruch könnte eine starke Bewegung nach sich ziehen

Die Gazprom-Aktie bewegt sich seit geraumer Zeit in einem stabilen Abwärtstrend. Seit 2013 konnten die Hochs in diesem Trend fast mustergültig für Short-Einstiege bzw. Ausstiege aus kurz- bis mittelfristigen Long-Positionen genutzt werden. Auch aktuell bewegt sich der Kurs sehr nahe der oberen Trendlinie. Sie verläuft fast genau bei 4,00 Euro je Aktie im Frankfurter Handel. Es wird daher nun spannend zu sehen, ob dieser seit einigen Jahren mustergültige Abwärtstrend, nach oben durchbrochen werden kann. Wahrscheinlicher ist, nach den markttechnischen Kriterien, allerdings ein Fortsetzen des Abwärtstrends.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse