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Wunschanalyse Goldman Sachs - der Saubermann der Finanzbranche


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Wunschanalyse Goldman Sachs - der Saubermann der Finanzbranche

 

Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com in Zusammenarbeit mit dem Heibel-Ticker.de Börsenbrief. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse von Goldman Sachs gewünscht.

 

KENNZAHLEN VON GOLDMAN SACHS LAUT SHAREWISE.COM

ISIN: US38141G1040
Kurs aktuell: 110,50 €

  Prognositiertes Kursziel kaufen halten verkaufen
3 Mitglieder Ø 149,97 € 3 - -
1 Analyst Ø 120,78 € - 1 -


Goldman Sachs (WKN 920 332)

 

IMMOBILIEN- & FINANZKRISE DER USA

Am Montag veröffentlichte ein Analyst von Merrill Lynch seine Einschätzung, dass eine beantragte Umstellung der Bilanzierungsvorschriften für die Finanzbranche bei Fannie Mae und Freddie Mac zu weiterem Liquiditätsbedarf von insgesamt 75 Mrd. USD führen würde. Die Aktienmärkte, geführt von den Finanztiteln, brachen erneut ein.

Dabei wurde nur ein Änderungsvorschlag besprochen, dessen Umsetzung noch lange nicht beschlossen ist und nach jüngsten Einschätzungen zunächst auch unwahrscheinlich erscheint. Darüber hinaus gab es von der Bush-Administration bereits Statements, dass Fannie und Freddie von einer solchen Vorschrift übergangsweise auch ausgesetzt werden könnten.

Wenn also ein Antrag, der kaum umgesetzt wird und wenn doch, dann eben nicht für die kritischen Unternehmen, die gesamte Börse zum einstürzen bringt, dann ist der Markt überaus nervös. Schauen Sie sich einmal den Verlauf der Finanzaktien der vergangenen drei Jahre an:

 

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         Graphik: 3-Jahres-Chart des S&P Finanzindex

Der S&P Finanzindex XLF notiert bereits 45% unter seinem Hoch vom vergangenen Sommer, also kurz vor dem Beginn der Immobilienkrise.

Die Bewertung der Finanzbranche hat sich also innerhalb eines Jahres fast halbiert. Und das unabhängig davon, ob die einzelnen Finanzunternehmen starke Engagements im Immobilienbereich hatten oder nicht.

Goldman Sachs gehört zu den Unternehmen, das in Sippenhaft genommen, dessen Aktienkurs in den Keller geprügelt wurde, obwohl das Unternehmen verhältnismäßig wenig mit Immobilienderivaten zu tun hatte. Es gibt in meinen Augen einige wenige Banken und Broker, die sich schon vor der Immobilienkrise richtig positioniert haben. Dazu gehört die Deutsche Bank, die noch im vergangenen Sommer mit einer glühenden Empfehlung der US-Immobilienderivate den eigenen Bestand unters Volk gebracht hat, dazu gehören die Credit Suisse und J.P. Morgan, die sich in dem Geschäft gar nicht engagierten, und dazu gehört auch Goldman Sachs, das sich ebenfalls frühzeitig von dem Geschäft mit den Immobilienderivaten verabschiedete.

So blieb der Abschreibungsbedarf bei diesen Finanzinstituten im niedrigen einstelligen Milliardenbereich, während die Citigroup und Merrill Lynch mit jeweils 25 Mrd. USD Abschreibungen und die UBS mit ca. 14 Mrd. USD noch lange nicht alle Risiken aus der Bilanz ausgebucht haben. Bei den quasi-staatlichen Immmobilienunternehmen Fannie Mae und Freddie Mac wurde meiner Einschätzung nach mit jeweils 9 Mrd. USD Abschreibung gerade einmal ein zarter Anfang gemacht. Ich habe auf meiner Bloggingseite einmal eine Übersicht über die Abschreibungen veröffentlicht:

http://www.heibel-unplugged.de/390,marktanalyse-subprime-immobilienkrise/

 

UNNACHGIEBIGE AUFSICHTSBEHÖRDEN VERHINDERN BEREINIGUNG

Nun erleben wir seit 4 Quartalen, dass Quartal für Quartal neue „überraschende“ Abschreibungen bekannt gegeben werden. Grund dafür sind die aktuellen Bilanzierungsregeln, die ein übervorsichtiges einmaliges Abschreiben der Immobilienderivate im Bestand der Finanzinstitute nicht zulassen, es wird stattdessen stets ein Referenzwert benötigt – wie zuletzt durch den Verkauf sämtlicher Immobilienderivate im Bestand der Hypothekenbank CIT geschehen. CIT verkaufte unter großen Liquiditätsdruck seinen Bestand zu 60% des Nominalwertes.

Eine etwas großzügigere Auslegung der bestehenden Bilanzierungsregeln, oder aber eine temporäre Aussetzung bestimmter Regeln, damit die Banken ein für alle mal reinen Tisch machen können, würde helfen. Doch die Bush-Administration gilt als neo-konservativ: Es wird an einem starren, harten Regelwerk gefeilt, direkte Eingriffe in das operationale Geschäft gab es unter Bush so gut wie keine. Laissez-faire ist das Schlagwort: Die Märkte sich selbst überlassen.

Und so wird weiterhin scheibchenweise abgeschrieben und niemand weiß nun wirklich, wie die Bestände der einzelnen Institute nun aussehen. Niemand weiß, wann die Abschreibungen vorüber sein werden und niemand weiß, welche Bank vielleicht noch in Liquiditätsprobleme geraten wird. Die Finanzkrise wird uns meiner Einschätzung nach noch einige Monate lang weiter beschäftigen.

 

GÜNSTIGES BEWERTUNGSNIVEAU VON GOLDMAN SACHS

Von der Spitze im vergangenen Sommer bei 175 Euro hat die Aktie von Goldman Sachs bislang 37% abgegeben, das ist immerhin etwas weniger als der Durchschnitt. Das KGV steht bei 8 und wird sich in den kommenden Quartalen kaum verändern. Die Goldmänner haben immerhin ihre Dividende im Griff, denn die Dividendenrendite von 0,8% wird das Unternehmen locker zahlen können. Anders als bei Lehman Brothers (3,3%), Merrill Lynch (4,6%) oder gar der Citigroup (7,8%), bei denen das Management schon bald mit der Hiobsbotschaft der Dividendenkürzung an die Öffentlichkeit gehen muss.

 

MARKTANTEILE WERDEN HINZUGEWONNEN

Der Umsatz von Goldman Sachs ist zwar rückläufig, aber von einem Umsatzeinbruch wie bei den Wettbewerbern kann keine Rede sein. Im Gegenteil: In turbulenten Zeiten sind die Anleger nicht zu irgendwelchen Experimenten bereit, sondern geben ihr Geld nur den Besten der Besten. Seit der Übernahme von Bear Stearns durch J.P. Morgan Mitte März hat Goldman im Brokerragegeschäft einen starken Zulauf verzeichnet. Dieser hat einen Teil des Umsatzeinbruchs bei den Immobilienderivaten wett gemacht.

Schlechte Zeiten sind gute Zeiten für gute Leute, heißt es. Und da Goldman Sachs durch diese Immobilienkrise mit den geringsten Abschreibungen kam, gibt es nun viele Anleger und insbesondere auch institutionelle Anleger (Fondsmanager etc.), die ihre Gelder zum Besten der Besten verschieben: zu Goldman Sachs.

Einziger Wettbewerber wäre da noch J.P. Morgan. Auch dieses Unternehmen ist gut durch die Immobilienkrise gekommen. Doch mit der Übernahme von Bear Stearns, damals wurde es als Schnäppchen bezeichnet, hat sich J.P. Morgan Risiken ans Bein gebunden, die es heute noch nicht genau quantifizieren kann. Damit ist J.P. Morgan in den Augen der Anleger hinter Goldman Sachs zurück gefallen.

 

GESCHÄFTSAUSBLICK

Nun, ich will es nicht leugnen: Das Verschieben von Immobilienderivaten war eine Cashcow für die Finanzbranche. Und diese Cashcow wurde nun geschlachtet. Viele andere Finanzinstitute wie Lehman Brothers, Citigroup, Merrill Lynch und auch die UBS müssen sich in den nächsten Quartalen erst neue Geschäftsfelder erarbeiten. Sie dürfen nicht erwarten, dass nach dem endgültigen Abschreiben der letzten Immobilienderivate gleich wieder Rekordgewinne wie vor zwei Jahren aus der Finanzbranche vermeldet werden. Vielmehr werden danach noch einige Quartale mit schwachen Gewinnen folgen, bis die Banken neue Geschäftsfelder erschlossen haben. Nicht umsonst wurden schon 70.000 Bänker nach Hause geschickt, und ich halte das erst für den Anfang.

Goldman Sachs hat sich, wie oben beschrieben, nicht so stark im Bereich der Immobilienderivate engagiert, sondern legte seinen Schwerpunkt auf Rohstoffderivate. Absicherungsgeschäfte für Rohstoffunternehmen wurden angeboten, entsprechende Gegengeschäfte wurden an den Terminmärkten eingegangen. Dazwischen wurde eine kleine Marge verdient. Das war zwar nicht so lukrativ wie die Immobilienderivate, aber dafür gehören die Rohstoffunternehmen heute zu den solventesten Kunden in der Wirtschaft. Schauen Sie sich mal die Bauträger an...

Damit hat Goldman Sachs also schon einmal gute Kontakte zum derzeit boomenden Wirtschaftszweig. Und bei Mergers und Acquisitions (Fusionen und Übernahmen) ist Goldman Sachs dadurch immer in vorderster Reihe dabei. Ich denke also, dass es Goldman Sachs leichter fallen wird, wieder gute Gewinne einzufahren, als seinen Wettbewerbern.

 

CHARTTECHNIK: TIEFSTAND AUS DEM MÄRZ NICHT MEHR GETESTET

 

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Graphik: Jahreschart von Goldman Sachs: Die März-Tiefstände wurden, anders als bei den meisten anderen Banken, nicht erneut getestet.

Auch der Chart von Goldman Sachs macht Mut: Anders als bei den oben aufgezählten schwarzen Schafen der Branche notiert Goldman Sachs auch nach dem Ausverkauf im Mai / Juni noch immer über seinen März-Tiefs. Daraus schließe ich, dass das Ärgste bei Goldman Sachs bereits überstanden ist.

 

TIMING: BODENBILDUNG NOCH NICHT IN SICHT

Wann also sollte man die Aktien von Goldman Sachs kaufen? Nun, „eine steigende Flut hebt alle Schiffe“, heißt ein Börsensprichwort. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass bei Ebbe auch einige gesunde Schiffe auf Grund laufen. Solange der Finanzsektor die Immobilienkrise noch nicht ausgestanden hat, wird es auch Goldman Sachs schwer fallen, einen steigenden Aktienkurs zu erzeugen.

Der Grund dahinter ist ganz einfach: Viel Geld fließt heute über Fonds und ETFs an die Börse. Ein Fonds, dessen Inhalte also in erster Linie Finanztitel sind, hat derzeit mit kräftigen Mittelabflüssen zu kämpfen. Die Anleger stecken ihr Geld lieber in Rohstofffonds oder kaufen Düngemittelhersteller. Das Kapital wird aus den Finanzfonds abgezogen und für die Auszahlung müssen die Fonds die enthaltenen Aktien verkaufen. Dabei ist es dann ganz gleich, ob die Aktien von Lehman, Merrill, der Citigroup oder eben von Goldman Sachs verkauft werden. Bei Goldman Sachs bekommt man wenigstens noch ein wenig Geld raus.

Also wird ungeachtet der wesentlich besseren Marktpositionierung die Goldman Sachs Aktie weiterhin unter Druck bleiben, solange die anderen Finanzinstitute ihre Bilanzen nicht endgültig säubern. Meiner Einschätzung nach wird das noch bis Ende das Jahres dauern, wenn die Politik nicht eingreift.

Sie können sich aber auch den oben eingefügten Chart des Finanzsektors (XLF) nochmals anschauen: Sehen Sie da eine Bodenbildung? Ich nicht! Wir sollten also lieber noch ein wenig warten.

 

FAZIT

Wenn sich die Immobilienkrise dem Ende nähert, dann wird Goldman Sachs (neben der Deutschen Bank und der Credit Suisse) zu den Gewinnern der Krise gehören. Das Unternehmen gewinnt Marktanteile, ist kaum noch in Immobilienderivate verstrickt und hat heute schon ein günstiges Bewertungsniveau.

Wer heute schon einsteigen möchte, der braucht gute Nerven und viel viel Geduld. Nur zu! Ich würde jedoch noch ein paar Monate auf eine Bodenbildung warten.

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

Take Share,

Stephan Heibel

 

NÄCHSTE WOCHE: AUTOMOBILAKTIEN

Die Aktien der großen Automobilkonzerne standen zuletzt an der Börse deutlich unter Druck. So notieren BMW auf einem neuen 5-Jahrestief, Daimler hat sich vom Hoch im letzten Jahr aus gesehen halbiert und die beiden großen amerikanischen Autobauer Ford und General Motors haben vor kurzem neue Allzeittiefs markiert. Nur Volkswagen scheint derzeit noch der Fels in der Brandung zu sein und notiert nahe seiner Allzeithöchstkurse. Wie geht es nun in diesem Sektor weiter und kann man bei den stark verprügelten Aktien vielleicht sogar zugreifen?

Stimmen Sie jetzt ab, welche Automobilaktie unser ShareWise Experte Sascha Huber für Sie genauer analysieren soll!

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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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